Israel

Gericht bestätigt Urteil gegen Katzav

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Richter bezeichneten die Hauptzeugin im Prozess als glaubhaft.

Das Oberste Gericht Israels hat die Verurteilung des früheren Präsidenten Moshe Katzav wegen Vergewaltigung am Donnerstag grundsätzlich bestätigt. Der 65-Jährige war vor knapp einem Jahr vom Bezirksgericht in Tel Aviv wegen der Vergewaltigung von zwei Mitarbeiterinnen und sexueller Belästigung einer dritten für schuldig befunden und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Die israelischen Medien zitierten am Donnerstag aus der Entscheidung der drei Richter, die strittigen "sexuellen Kontakte" zwischen Katzav und einer ehemaligen Mitarbeiterin seien "ohne jeden Zweifel unfreiwillig" zustande gekommen, selbst wenn es zuvor "romantische Verbindungen" gegeben habe. Das Gericht sah damit den Tatbestand der Vergewaltigung als gegeben.

Es ist das erste Mal, dass ein früherer israelischer Staatschef ins Gefängnis muss. Über das endgültige Strafmaß äußerten sich die Richter zu Beginn der Urteilsverlesung nicht. Sie sagten lediglich, dass die Richter niederer Instanz in einigen Punkten "streng" mit dem Angeklagten gewesen seien.

Die drei Richter bezeichneten die Hauptzeugin, die zugleich eines der Opfer war, einstimmig als glaubhaft. Zugleich wiesen sie die Einlassung der Verteidigung von Katzav zurück, es habe sich um einvernehmlichen Sex im Rahmen einer Liebesbeziehung gehandelt. Katzav selbst hatte zu Beginn des Verfahrens jeglichen Sex mit den Frauen bestritten.



 

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