Urteil gefällt

Vergewaltigung: Israels Ex-Präsident schuldig

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Moshe Katzav reagierte fassungslos auf das Urteil. Das Strafmaß folgt später.

Der frühere israelische Staatspräsident Moshe Katzav ist wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Ein Bezirksrichter verkündete am Donnerstag in Tel Aviv das Urteil gegen den 65-Jährigen, dem Sexualvergehen gegen mehrere seiner Mitarbeiterinnen in seiner Amtszeit als Tourismusminister, Vizepremier und Präsident zur Last gelegt werden. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Der Likud-Politiker trat wegen der Vorwürfe 2007 als Staatsoberhaupt zurück, beteuerte aber seine Unschuld.

   Katzav war auch wegen Justizbehinderung angeklagt worden. Der erste Prozess gegen einen ehemaligen israelischen Präsidenten hatte im vergangenen Jahr begonnen. Bei den Verhandlungen ging es um Vorwürfe von insgesamt drei Frauen. Der Richter betonte, die Klägerin, die Katzav Vergewaltigung in zwei Fällen vorwarf, habe die Wahrheit gesagt. Katzav habe sich hingegen in Lügen verstrickt.

   Der Ex-Präsident war nach Medienberichten fassungslos, als er die Urteilsverkündung hörte. "Nein, nein", habe er gemurmelt. Vor dem Gericht demonstrierten Frauenorganisationen und forderten eine harte Strafe.
 

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