Züge und Flugzeuge stehen still. Auch internationale Verbindungen nach Österreich sind betroffen.
In Italien hat ein landesweiter Streik am Freitag den öffentlichen Verkehr lahmgelegt. Die Beteiligung am Arbeitsausstand sei "hundertprozentig" gewesen, berichteten italienische Gewerkschaftsverbände. Sie sprachen von den größten Arbeitsniederlegungen seit 25 Jahren, da nicht nur Bahn- und Busangestellte dem Protestaufruf gefolgt waren, sondern auch Betreiber von Seilbahnen sowie Fahrer von Abschleppdiensten und sogar Leichenwagen.
Alitalia musste mehr als 200 Flüge stornieren
Die
italienische Fluggesellschaft Alitalia musste mehr als 200 Flüge stornieren.
Betroffen waren auch mehrere Verbindungen nach Österreich. Die
Fluggesellschaft Air One erklärte, dass nur neun Flüge garantiert werden
könnten. Beim Bahnunternehmen Trenitalia blieben hunderte Züge stehen, was
auch die Verbindungen nach Österreich belastete. Beim Schiffsverkehr kam es
mit Verspätungen von bis zu 24 Stunden.
Chaos in mehreren italienischen Städten
In mehreren
italienischen Städten kam es wegen des achtstündigen Streiks im Nahverkehr
zu chaotischen Zuständen. Da der Streik in den meisten Städten um neun Uhr
begann, waren viele Berufspendler gezwungen, schon früher zur Arbeit zu
fahren. Die meisten fuhren mit dem Privatauto zur Arbeit, was den ohnehin
schon starken Verkehr in Rom, Mailand und Turin noch mehr belastete.
Roms Taxifahrer beendeten Streiks
Für die Römer gab es
unterdessen ein wenig Trost: Die Taxifahrer, die die vergangenen zwei Tage
zu hunderten die Piazza Venezia im Zentrum der Hauptstadt blockiert hatten,
beendeten ihre Streiks. Sie hatten gegen die Pläne von Bürgermeister Walter
Veltroni protestiert, wegen steigender Nachfrage 500 neue Taxi-Lizenzen zu
vergeben und damit für mehr Konkurrenz zu sorgen.
Streik gegen Finanzkürzungen
Der Generalstreik richtet sich
gegen Finanzkürzungen. Die Transportarbeiter protestieren gegen die im Jahr
2008 von der Regierung geplanten Etatkürzungen im öffentlichen Dienst und
die ihrer Meinung nach zu knappen Investitionen in das Verkehrswesen. Die
Gewerkschaften erklärten sich außerdem wegen der Krise bei der maroden
Alitalia und bei den schwer verschuldeten Staatsbahnen besorgt. Die knappen
öffentlichen Mittel belasten auch den Nahverkehr, sagten sie.
Transportminister Alessandro Bianchi kritisierte den Streik. Die
Gewerkschaften haben mit weiteren Arbeitsniederlegungen gedroht, falls ihre
Forderungen nicht erhört werden.