Indonesiens Innenministerium will bislang 9.500 namenlosen Inseln Namen vergeben.
Indonesien will allen seinen Inseln Namen geben. Wie ein Sprecher des Innenministeriums in Jakarta am vergangenen Wochenende der staatlichen Nachrichtenagentur Antara mitteilte, soll ein Gremium für 9.500 bisher namenlose Inseln bis zum Jahresende Namen festlegen. Das Gremium, dem auch die Minister für Verteidigung und Äußeres angehörten, werde von Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono persönlich geleitet.
17.540 Inseln
Die Regierung in Jakarta wolle mit der Namensgebung
die Sicherheit erhöhen und Gebietsfragen klären, sagte der Sprecher.
Indonesien besteht aus 17.540 Inseln, die zusammen 1,9 Millionen qkm groß
sind. Der Streit um die Abgrenzung der Territorialgewässer und die
Nutzungsrechte der maritimen Bodenschätze hat sich im vergangenen Jahrzehnt
kontinuierlich verschärft.
Seit dem Abzug der VII. US-Flotte aus Subic Bay auf den Philippinen betrachtet China das Südchinesische Meer offenbar als Territorialgewässer, und seine Ansprüche selbst auf Tausende von Kilometern vom Festland entfernt gelegene Inselgruppen gelten für Peking als unverhandelbar. Die chinesischen Ansprüche überschneiden sich unter anderem mit der 200-Meilen-Wirtschaftssonderzone um die indonesische Insel Natuna. Dort liegt eines der größten Erdgasvorkommen der Welt.
Völkermord auf Papua
Die indonesische Provinz Irian Jaya
(Westneuguinea) war offiziell in "Papua" umbenannt worden. Die Region war
lange Zeit Schauplatz einer völkermordähnlichen Verfolgung der
christianisierten Papuas. Seit 1963, als sich Indonesien die ehemalige
niederländische Kolonie Westneuguinea einverleibte, kämpfte die christliche
Bewegung Freies Papua ("Organisasi Papua Merdeka"/OPM) gegen die
indonesische Armee. Den Hass der Einheimischen auf die Zentralregierung
schürte, dass Jakarta mehrere Hunderttausend armer Bauern aus Java und Bali
in die Provinz im äußersten Osten umsiedelte.