Die berühmten roten Londoner Busse werden zur Werbefläche. Sie sollen die Aufschrift "Möglicherweise gibt es keinen Gott" tragen.
In Großbritannien machen die Atheisten mobil. Ab Mitte Jänner soll an den bekannten roten Londoner Bussen eine Botschaft mit folgendem Inhalt affichiert werden: "Es gibt möglicherweise keinen Gott. Hört jetzt auf, euch Sorgen zu machen und genießt euer Leben".
Gegenkampagne
Im Sommer kam der britischen Drehbuch-Autorin
Ariane Sherine die Idee für eine Atheismus-Kampagne, die am 21. Oktober
tatsächlich startete. Als Reaktion auf Werbe-Aufkleber verschiedener
christlicher Gruppen wollte sie Geld für eine Gegenkampagne sammeln. Nach
anfänglichen Schwierigkeiten und sehr bescheidenen Spenden bekannten sich
auch namhafte Wissenschaftler, vor allem der Biologe und bekennende Atheist
Richard Dawkins, zu der Initiative. Mittlerweile ist Geld für eine
landesweite Kampagne vorhanden.
Warnung vor ewigem Höllenfeuer
Ausgangspunkt der Idee waren
Plakate an den Londoner Bussen, auf denen christlich-religiöse Slogans zu
lesen waren. Besonders verärgert zeigten sich die Gottesleugner allerdings
nicht über die Slogans selbst, sondern über eine ebenfalls abgedruckte
Internetadresse, unter der Nichtchristen vor dem ewigen Höllenfeuer gewarnt
wurden. Richtig Rückenwind bekam Sherines Idee erst nach dem Versprechen von
Dawkins, Autor des Buches "Der Gotteswahn", die Spendensumme aus
eigener Tasche zu verdoppeln, sollten 5.500 Pfund (6.540 Euro) an Spenden
gesammelt werden.
Bewusstsein für Atheismus stärken
Binnen weniger Tage
wurde die Kampagne, von der anfangs kaum jemand Notiz genommen hatte,
bekannt. Kürzlich verlautbarten die Initiatoren auf der eigens
eingerichteten Internetseite, dass sie "jetzt genug eingenommen haben
(107.433,16 Pfund), um eine volle Werbekampagne quer durch Großbritannien zu
starten". Das Ziel der Kampagne wird ebenfalls auf der Webseite
erklärt: Sie soll "helfen, das Bewusstsein für Atheismus in
Großbritannien zu stärken, und hoffentlich mehr Menschen dazu bewegen, sich
als Atheisten zu bekennen. Außerdem können wir ein Gegengewicht zu den
religiösen Werbungen auf den Londoner Bussen bilden und die Leute dazu
anregen, für sich selbst zu denken."
Foto (c) G.Nunn/ atheistcampaign.org