Die am Sonntagabend in Kroatien gefundene Leiche wurde als letzter Vermisster identifiziert. Eine DNA-Analyse brachte Gewissheit.
Nach dem tödlichen Kanu-Unfall am Fluss Save in Slowenien sind nun alle 13 Todesopfer gefunden worden. Eine DNA-Analyse hat bestätigt, dass es sich bei der in Kroatien geborgenen männlichen Leiche um den letzten Vermissten handelt, teilte die slowenische Polizei am Dienstag mit. Damit wurde am Dienstagvormittag auch die große Suchaktion am Fluss Save beendet.
Über 1.000 Einsatzkräfte
Mehr als 1.000 Einsatzkräfte,
darunter 140 Taucher, hatten fünf Tage den Unfallort bei dem im Bau
befindlichen Wasserkraftwerk Blanca sowie den etwa 30 Kilometer langen
Flussabschnitt bis zur kroatischen Grenze durchkämmt. Zwölf Opfer wurden in
der Nähe des Unfallorts gefunden, das letzte am Sonntagabend rund 40
Kilometer flussabwärts im benachbarten Kroatien.
Bisher schwerstes Bootsunglück Sloweniens
Dienstag, an dem
die ersten Beerdigungen der Opfer stattfinden, ist in Slowenien zum
nationalen Trauertag ausgerufen worden. Zur Erinnerung an den
Parlamentsabgeordneten der mitregierenden Volkspartei (SLS) Kristijan Janc,
der unter den 13 Opfern des bisher schwersten Bootsunglücks in Slowenien
war, wird das Parlament in Laibach am Dienstag eine Gedenksitzung abhalten.
Ursache: menschliche Fehleinschätzung?
Der Unfall, der auf
menschliche Fehleinschätzung zurückgeführt wird, ereignete sich am
Donnerstagnachmittag etwa 80 Kilometer östlich von der Hauptstadt Laibach
bei einem Kanu-Ausflug. Dieser trug makabrerweise den Namen "Letzte
Abfahrt", da nach dem Fertigbau des Kraftwerks eine Bootstour auf
diesem Abschnitt der Save nicht mehr möglich sein wird. Zwei Kanus mit 14
Personen fuhren über die Tore des Damms des Wasserkraftwerks. Die Boote sind
dabei gekentert, fast alle Insassen sind vom starken Strudel in die Tiefe
gezogen worden und ertrunken. Nur eine Person hat den Unfall überlebt.
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