Auf der Fläche soll eine U-Bahn-Station und ein Kulturzentrum entstehen.
Bei der Zwangsräumung einer Kaufhalle in Warschau ist es am Dienstag zu Krawallen zwischen den Ordnungskräften und Händlern gekommen. Vom Gerichtsvollzieher bestellte Ordnungskräfte stürmten am Vormittag mehrmals - ohne Erfolg - die Räume, in denen sich mehrere hundert Geschäftsbesitzer verbarrikadierten. Die Händler hätten Feuerlöscher eingesetzt, die Ordnungskräfte Tränengas, berichtete der Fernsehsender TVN24.
Verletzte
Mehrere Personen wurden verletzt. Vor Ort erschienen
starke Polizeiverbände. Die Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS)
warf der Bürgermeisterin von Warschau, Hanna Gronkiewicz-Waltz, "brutale
Gewaltanwendung" vor.
Kulturzentrum
Die Warschauer Behörden hatten die Räumung der
Kaufhalle angeordnet, weil dort in der Stadtmitte eine U-Bahn-Station sowie
ein Kulturzentrum entstehen sollen. Der Platz vor dem Palast für Kultur und
Wissenschaft, vor der demokratischen Wende ein Ort militärischer Aufmärsche,
diente seit zwei Jahrzehnten als Handelsmarkt. Vor acht Jahren wurden die
provisorische Stände durch eine Blechkonstruktion ersetzt. Beschäftigt sind
dort rund 2.000 Menschen. Alle Versuche der Stadtbehörden, einen Vergleich
mit den Händlern zu erreichen, scheiterten.