Kriminell motiviert

Kein politischer Mord an Deutschen

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Der afghanische Wirtschaftsminister Amin Farhang hält den Mord an den beiden deutschen Journalisten in Nord-Afghanistan für kriminell motiviert.

Der afganische Minister hat sich gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" geäußert: "Das waren Kriminelle. Solche Sachen gibt es leider überall auf der Welt. Politische Motive sehe ich nicht. Die Taliban haben dementiert, etwas mit der Sache zu tun zu haben."

Die Journalisten haben sich zu Sicher gefühlt
Leider hätten sich die freien Mitarbeiter der Deutschen Welle auf Grund ihrer vielen Reisen durch das Land zu sicher gefühlt und "Warnungen der Provinzregierung und von ISAF nicht ernst genommen", sagte Farhang. Zudem hätten sie eine Verordnung ignoriert, wonach Ausländer vor einer Reise über ihre Route informieren müssen, "damit sie von der Polizei unter Schutz genommen werden können".
Auch sei es riskant, an der Hauptstraße zu zelten. "In einem Wald hätte man sie vielleicht gar nicht gefunden", sagte Farhang. In der anliegenden Ortschaft habe es Proteste gegen die Täter und Sympathie-Kundgebungen für die Toten und ihre Angehörigen gegeben. "Die Menschen fühlen sich durch die Tat betroffen und beleidigt. Wenn sie diese Verbrecher in die Hände bekommen, dann werden sie gelyncht", sagte Farhang.

Unbekannte hatten in der Nacht auf Samstag in der nordafghanischen Provinz Baghlan die 30-jährige Karen Fischer und den 38-jährigen Christian Struwe in ihrem Zelt überfallen und erschossen. Die afghanische Polizei leitete eine Fahndung nach den Tätern ein; Hinweise auf deren Motive gab es zunächst nicht.

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