La Reunion

Kinderschänder flieht mit Heli aus Knast

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Filmreifer Coup: Ein Häftling floh mit einem Hubschrauber aus dem Gefängnis. Der verurteilte Kinderschänder und Sektenchef war auf der französischen Insel La Reunion inhaftiert. Freunde charterten einen Heli - und holten ihn raus.

Auf filmreife Weise ist ein wegen Kindesmissbrauchs verurteilter französischer Sektenchef aus dem Gefängnis ausgebrochen. Juliano Verbard entkam nach Behördenangaben am Montag gemeinsam mit zwei Anhängern mit einem Hubschrauber aus einer Haftanstalt auf der französischen Insel La Réunion vor der Ostküste Afrikas. Der 27-Jährige hatte die Sekte "Coeur douloureux et immaculé de Marie" ("Schmerzendes und unbeflecktes Herz von Maria") 2002 gegründet. Deren mehrere hundert Anhänger glauben, dass die Jungfrau Maria an jedem achten Tag des Monats zu Verbard spricht.

Männer charterten Helikopter
Der für den Gefängnisausbruch benutzte Hubschrauber war von drei Männern für einen Touristenausflug reserviert worden, erklärten die Behörden. Sie hätten die Piloten mit Schusswaffen gezwungen, zu dem Gefängnis Domenjod in Saint-Denis im Norden der Insel zu fliegen und dort im Hof zu landen. Nach Aufnahme der Gefangenen musste der Pilot den Hubschrauber unweit des Gefängnisses landen, wo ein Kleinlaster auf die Befreiten und ihre Helfer wartete.

Verbard war im Februar vergangenen Jahres wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Kindern zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Mit den anderen beiden Gefängnisausbrechern soll er zudem 2007 einen zwölfjährigen Buben gefangen gehalten haben, der zum neuen "Auserwählten" der Sekte gemacht werden sollte. Das Kind wurde von der Polizei befreit. Bei Verbards monatlichen "Erscheinungen" mussten seine Anhänger 20 Euro zahlen, um den Sektenchef dabei zu beobachten, wie er mit der Jungfrau Maria kommuniziert. Diese nennt Verbard nach eigenen Angaben "kleine Lilie der Liebe".

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