Klima-Forschung

Extreme Wetterereignisse häufen sich

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Britischer Forscher in Wien: Das Wetter wird immer extremer.

Die Wahrscheinlichkeit für extreme Winter-Regenfälle in Südengland ist durch die menschlichen Treibhausgasemissionen um ein Viertel gestiegen, erklärte Myles Allen von der Universität Oxford bei der Generalversammlung der "European Geosciences Union" (EGU) am Mittwoch in Wien. Extreme Niederschläge hatten diesen Winter in England Diskussionen ausgelöst, ob der Klimawandel schuld daran sein könnte.

Südengland untersucht:
Zwischen Dezember 2013 und Februar 2014 war ein Großteil von Südengland von dem extremen Wetterereignis betroffen, unter anderem war das Themse-Tal überflutet, in dem auch Oxford liegt, so Allen. Die Niederschläge in den drei Monaten waren die stärksten in den am weitesten zurückreichenden Wetteraufzeichnungen der Welt, jenen des Radcliffe Observatory der Oxford Universität. Sie werden seit 1767 geführt.

Späte Diskussion:
Spätestens als der britische Premierminister David Cameron erklärte, dass er eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und diesem Wetterereignis vermute, wurde eine öffentliche Debatte über den Klimawandel als Verursacher ausgelöst, so Allen. Die Oxford Forscher erstellten daraufhin Wettermodelle, die eine Welt ohne menschlich verursachte Treibhausgase in der Atmosphäre oder aber die heutige, reale Welt als Grundlage hatten. Weil sie einen kaum zu erkennenden Effekt vermuteten, brauchten sie eine große Zahl an Modellläufen. "Dafür verwendeten wir die freien Kapazitäten der Heim-Computer von Freiwilligen", erklärte er. So wurden insgesamt über 33.000 Simulationen erstellt.

Durch diese große Zahl an Computersimulationen konnten sie einen statistisch signifikanten Effekt des Klimawandels auf das britische Wetter feststellen. Das Risiko für einen sehr nassen Winter hätte in dem Gebiet wegen der Treibhausgasemissionen um 25 Prozente zugenommen.

"Es wird nie möglich sein zu sagen, dass eine bestimmte Überschwemmung durch den von Menschen verursachten Klimawandel ausgelöst wurde", so Friederike Otto von der Universität Oxford. Man habe aber zeigen können, dass die Wahrscheinlichkeit für einen extrem nassen Winter dadurch gestiegen sei. Die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen hätten die "Wetterwürfel gezinkt", meinte sie.
 

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