Menschheits-Sensation

In 4 Wochen landen wir auf einem Kometen

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Die Sonde "Rosetta" wird nach 10-jähriger Flugzeit am 12. November am Kopf eines Kometen landen.

Es ist fast wie im Film "Armageddon", doch zum Glück ist 67P/Tschurjumov-Gerasimenko - so heißt der Komet - nicht auf Kollissionskurs mit der Erde. Auch wird kein Mensch den rasend schnellen Eis-, Gas- und Staubriesen betreten. Für die Menschheit ist es trotzdem eine Sensation! Die europäische Kometenjäger-Mission "Rosetta" steuert ihrem Höhepunkt zu: Am 12. November soll "Rosettas" Landeeinheit "Philae" auf dem Kometen landen - auf einer Stelle am "Kopf" des zweigeteilten Himmelskörpers, wie die Europäische Weltraumagentur ESA in Paris mitteilte.

Reise dauerte 10 Jahre:
Die ESA-Sonde "Rosetta" mit "Philae" an Bord hatte ihren Zielkometen am 6. August nach zehnjähriger Reise durch das Sonnensystem erreicht und war in eine Umlaufbahn um Tschuri eingeschwenkt. Mit der endgültigen Festlegung des Landeplatzes seien die Forscher nun "einen wichtigen Schritt weiter bei der Ausführung dieser aufregenden, aber hochriskanten Operation", erklärte der "Rosetta"-Missionsmanager Fred Jansen.



Roboter wird von der Erde aus gesteuert:
Bei dem Landemanöver in vier Wochen wird der "Philae"-Forschungsroboter aus dem "Lander Control Center" des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln gesteuert, betrieben und überwacht. Wenn "Philae" die Oberfläche des Kometen berührt, sollen sich zwei Harpunen in dessen Kern bohren - damit der Kometenlander nicht ins All zurückgeschleudert wird.

So funktioniert die Landung:
Nach den bisherigen ESA-Planungen soll sich "Philae" am Landetag um 9.35 Uhr mitteleuropäischer Zeit in einer Höhe von 22,5 Kilometern über dem Zentrum des Kometenkerns von der Muttersonde "Rosetta" lösen. Die Landung auf dem Vier-Kilometer-Brocken aus Eis, gefrorenem Gas und Staub ist dann um 16.30 Uhr vorgesehen, also rund sieben Stunden später.

Begleitet von "Rosetta" und "Philae" wird sich der Komet in den darauffolgenden Monaten weiter der Sonne nähern. Dabei wird die Aktivität auf Tschuri durch die Sonnenwärme beträchtlich zunehmen. Was genau dabei auf dem Schweifstern passiert, sollen die Messgeräte von "Rosetta" und "Philae" aufzeichnen. Nach ESA-Angaben dürfte "Philae" bis zum März nächsten Jahres funktionsfähig bleiben. Die Muttersonde "Rosetta" soll über diesen Zeitpunkt hinaus den Kometen überwachen, der im August 2015 seinen sonnennächsten Punkt erreichen wird.

Was bringt die Mission?
Von der 2004 gestarteten "Rosetta"-Mission erwarten die Forscher Aufschlüsse über die Zusammensetzung von Kometen, die als Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren gelten. Auch könnte "Rosetta" Antworten auf die Frage nach dem Ursprung des Wassers und vielleicht sogar des Lebens auf der Erde geben.
 

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