Sie saß fast zwei Jahre auf der Toilette und wuchs mit der Klobrille zusammen. Jetzt wird dem Lebensgefährten die Schuld gegeben.
Nach der Rettung einer Frau in Kansas, die fast zwei Jahre lang auf der Toilette saß, ist ihr Lebensgefährte wegen Misshandlung angeklagt worden. Der 37-Jährige muss deswegen voraussichtlich im April zu einer ersten richterlichen Anhörung erscheinen, wie der Staatsanwalt des Bezirks Ness, Craig Crosswhite, jetzt mitteilte.
"Ungewöhnliche Umstände"
"Es liegen sehr
ungewöhnliche Umstände vor", sagte Crosswhite. Die Anklage wegen
Misshandlung einer schutzbedürftigen Erwachsenen komme dem Tatbestand aber
am nächsten.
Möglicherweise künftig an Rollstuhl gefesselt
Die
35-jährige Freundin des Angeklagten saß so lange auf der Toilette, dass sich
offene Wunden bildeten und ihre Haut mit dem Toilettensitz zusammenwuchs.
Sie musste in einer Operation davon getrennt werden. Ärzte der behandelnden
Klinik in Wichita teilten inzwischen mit, die Patientin sei möglicherweise
künftig auf einen Rollstuhl angewiesen, da eine Infektion die Nerven in den
Beinen geschädigt habe.
"Schuldig, nicht schon früher um Hilfe gebeten zu haben!"
Die
Polizei wurde am 27. Februar von dem Freund der Frau angerufen. Er habe
gesagt, "dass irgendetwas mit seiner Freundin nicht stimmt", sagte der
eingesetzte Polizist. Der Freund habe sie mit Nahrung und Wasser versorgt
und sie jeden Tag gefragt, ob sie nicht aus dem Bad kommen wolle. Ihre
Antwort sei gewesen: "Vielleicht morgen". Der Lebensgefährte der Frau sagte
danach der Nachrichtenagentur AP: "Die einzige Sache, bei der ich schuldig
bin, ist, dass ich nicht schon früher um Hilfe gebeten habe".