Palazzo Ca Dario

Legendäres Unglückshaus verkauft

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Alle Vorbesitzer kamen auf tragische Weise ums Leben: Ein Amerikaner hat jetzt acht Millionen Euro für das "Unglückshaus" bezahlt.

Ein US-Unternehmer hat Mut bewiesen und den historischen Venezianer Palast " Ca Dario" erworben. Laut einer alten Legende handelt es sich um ein " Unglückshaus": Alle Vorbesitzer wurden vom Pech verfolgt und kamen teils auf tragische Weise ums Leben. Seit zehn Jahren steht deshalb der Palazzo am Canal Grande leer. Acht Millionen Euro legte jetzt ein wenig abergläubiger Amerikaner auf den Tisch und kaufte den Palast, berichtete die Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Freitag.

Tödliche Geschichte
Seit seiner Errichtung sind der Legende nach fast alle Besitzer des kleinen, windschiefen Marmorpalastes auf tragische Weise umgekommen: Es ist die Rede von Selbstmorden, plötzlichen Erkrankungen, Meuchelmorden und Exzessen aller Art.
Der französische Dichter Henri Regnier (1864-1936) starb bald nach seinem Einzug.
Ein anderer Eigentümer wurde von seinem Diener erschlagen.
In den siebziger Jahren spielten sich hier Drogenorgien mit tödlichem Ausgang ab.
Ende der Siebziger wurde der Palazzo von Christopher "Kit" Lambert, Produzent und Manager der Rockgruppe The Who, gekauft. Kurz nach dem Erwerb des Hauses stürzte Lambert von den Stiegen der Londoner Wohnung seiner Mutter und starb.
Anfang der achtziger Jahre kaufte ein venezianischer Unternehmer, Fabrizio Ferrari, das Haus. Er wohnte mit seiner Schwester Nicoletta im Palazzo. Kurz nach ihrem Eizug, wurde der Geschäftsmann von finanziellen Schwierigkeiten verfolgt und die Schwester starb bei einem Autounfall ohne Zeugen. Ferrari verkaufte das Haus wieder.

Letzter Besitzer beging Selbstmord
Der bisher letzte Besitzer des Palazzo war der italienische Großunternehmer Raul Gardini. Der Finanzier war Anfang der neunziger Jahre in die Korruptionsaffäre "Saubere Hände" verwickelt und beging 1993 Selbstmord. Seitdem hatten sich mehrere Prominente, darunter Starregisseur Woody Allen, für den Palazzo interessiert, wagten jedoch nicht ihn zu kaufen.

Renaissance des Palastes?
Vergebens hatten Gardinis Erben mit der Guggenheim-Stiftung über den Verkauf des Palazzo verhandelt. Auch die Unternehmerfamilie Benetton, die mehrere Paläste in Venedig besitzt, ließ sich nicht zum Kauf überreden. Jetzt darf der Palast mit neuem Besitzer auf eine Renaissance hoffen.

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