Millionen-Forderung

Louvre-Räuber wollen Juwelen in Österreich übergeben

Die aus dem Pariser Louvre gestohlenen Juwelen geben Ermittlern weiterhin Rätsel auf – und führen nun ins Darknet. Auch Österreich könnte eine Rolle spielen.

Nach BILD-Informationen wurde die israelische Sicherheitsfirma CGI Group beauftragt, bei der Rückbeschaffung der Beute zu helfen. Ziel: die kostbaren Schmuckstücke über verdeckte Online-Kanäle aufzuspüren.

Sieben Tatverdächtige wurden zwar bereits festgenommen, die Juwelen selbst bleiben jedoch verschwunden. BILD liegen exklusive Screenshots eines Darknet-Chats vor, in dem CGI mit einer Person kommunizierte, die sich als Vertreter der Räuber ausgab.

Am 23. Oktober meldete sich ein Nutzer namens „Anubis_Dealer“ auf einer verschlüsselten Plattform: „Ihr seid doch von CGI, oder? Habe gehört, eure Leute steckten hinter der Rückführung in Dresden. Wir haben etwas Ähnliches – eines der fehlenden Stücke aus dem Louvre. Echter Beweis. Seid ihr dabei?“

Übergabe in Österreich?

Nach einer ersten Echtheitsprüfung kamen die CGI-Ermittler zu dem Schluss, dass der Absender tatsächlich im Besitz von Teilen der Beute sein könnte. Kurz darauf folgte ein Lösegeld-Angebot: „Du hast ein Zeitfenster von 24 Stunden. 8 Millionen Euro in XMR (Monero). Übergabe über einen neutralen Ort in Österreich oder der Slowakei.“

Die Kryptowährung Monero gilt als besonders anonym, sämtliche Transaktionen lassen sich kaum nachverfolgen.

CGI-Chef Zvika Nave (62) erklärte gegenüber BILD: „Leider verhinderten Ego-Konflikte und bürokratische Verzögerungen in Paris die Möglichkeit, wenigstens einige der Kunstwerke zurückzuerlangen.“

Die CGI Group, deren Präsident der frühere israelische Geheimdienstchef Ya‘akov Peri (81) ist, war von einer mit dem Louvre verbundenen Person über die Firmenfiliale in Rom eingeschaltet worden.

"Anubis Dealer"

Am 1. November meldete sich „Anubis_Dealer“ erneut – diesmal mit Vorwürfen, CGI sei nicht ernsthaft interessiert. Aus dem Chat geht hervor, dass die Israelis zurückschrieben: „Das Schweigen war kein Zeichen mangelnder Absicht – es lag an Einmischungen außerhalb unseres Einflusses.“ Die Antwort des Dealers: „Worte sind schön, aber Taten zählen mehr.“

Nave resümiert: „Uns wurde erneut ein kurzes Zeitfenster eingeräumt, doch zum zweiten Mal vereitelten französisches Ego und interne Politik die Chance, die gestohlenen Juwelen zurückzuerhalten.“

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