Italien

Müllchaos in Neapel verschärft sich

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Trotz der eingeleiteten Notstandsmaßnahmen verschärft sich die Müllkrise wieder. Zahlreiche Abfallberge wurden in Brand gesteckt.

Trotz staatlicher Notstandsmaßnahmen verschärft sich die Müllkrise in der süditalienischen Metropole Neapel und der Region Kampanien wieder. In einigen Vierteln im Zentrum Neapels türmten sich seit Tagen erneut Müllberge an den Straßenrändern, und in der Stadt stinke es wegen der steigenden Temperaturen auch wieder deutlich stärker, berichteten italienische Medien am Montag.

In der Region sei der Müllnotstand ebenfalls nicht behoben, und nur ein nächtlicher Regen habe bewirkt, dass die Feuerwehren lediglich zu 26 Einsätzen ausrücken musste, um aus Protest in Brand gesetzte Abfallberge zu löschen. In Neapel richten sich Bürgerproteste auch gegen den Plan der Kommune, eine weitere Mülldeponie am Stadtrand einzurichten. Italiens neuer Ministerpräsident Silvio Berlusconi will die Abfallkrise in Neapel zu einer Priorität seiner Regierung machen.

Vor einer Woche hatte die EU-Kommission die Regierung in Rom wegen der "dramatischen Abfallkrise" verklagt, so dass dem Land ein Strafgeld in Millionenhöhe drohen könnte. Der Müll war erstmals im Frühjahr 2007 wochenlang liegengeblieben. Weihnachten 2007 flammte der Mistskandal wegen fehlender Deponien wieder auf. Die EU-Kommission befand, dass sich nach Einsetzung eines "Kommissars zur Behebung des Müllnotstands" die Lage zwar etwas entspannt habe. Allerdings reichten die Maßnahmen nicht aus, um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen und Wiederholungen dieser Krise auszuschließen.

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