Schüler machten Hitler-Gruß

Nazi-Eklat bei Theaterstück an englischer Eliteschule

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Eine Theateraufführung über das Dritte Reich lief an einer Privatschule im englischen Somerset völlig aus dem Ruder.

Über 50.000 Euro pro Jahr kostet ein Platz an der Millfield School, einer der prestigeträchtigsten Schulen Englands pro Jahr. Fußball-Profi Tyrone Mings, Formel-1-Pilot Lando Norris oder Sängerin Lily Allen zählen zu den Absolventen. Der Geschichtsunterricht dürfte jedoch ausbaufähig sein: Wie der "Jewish Chronicle" berichtet, kam es an der Elite-Schule zum Nazi-Eklat.

Bei einer Theateraufführung über die NS-Zeit hoben Schüler im Publikum die rechte Hand zum Hitler-Gruß. Dieser ist in Österreich verboten, in England rein rechtlich aber erlaubt. Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere grinsende Jugendliche die verpöhnte Geste ausführen. Vor ihnen auf der Bühne: Ein großes Hakenkreuz und ein Schauspieler in der Rolle von NS-Diktator Adolf Hitler.

Adolf Pip Utton
© putco.uk
× Adolf Pip Utton

Pip Utton in seiner Solo-Show "Adolf"

Mehrere Eltern, die ebenfalls im Publikum saßen, zeigten sich bestürzt und machten den Vorfall öffentlich. "Mir wurde schlecht", klagt der schockierte Vater eines jüdischen Schülers gegenüber dem "Jewish Chronicle". "Was haben sich die Lehrer dabei gedacht?" Es sei generell unangebracht, so eine Art Theaterstück für Kinder zu erlauben. Noch dazu habe es am Abend vor Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungsfest, stattgefunden – ein weiterer Affront.

Das Ein-Mann-Stück namens "Adolf" wird von Schauspieler Pip Utton aufgeführt. Er gab später zu, die Kinder "manipuliert" zu haben, den Hitler-Gruß zu zeigen. Er haben veranschaulichen wollen, "wie einfach es ist".

Nach mehreren entrüsteten Beschwerden entschuldigte sich die Schule öffentlich: Es sei ein Fehler gewesen, das Stück zu zeigen.

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