Sie gilt in Afrika als Delikatesse. Doch der Verzehr von Meeresschildkröten kann tödlich enden, wie sich immer wieder herausstellt
Auf Sansibar ist es eine wahre Delikatesse, das Fleisch von Meeresschildkröten zu essen. Doch jetzt kam es einmal mehr zu mehreren Todesfällen auf der Inselgruppe vor Tansania. Unter den Opfern waren auch acht Kinder.
Chelonitoxismus ist eine Form der Lebensmittelvergiftung, die beim Verzehr von Meeresschildkröten vorkommen kann. Dabei entsteht zuerst ein unangenehmes Gefühl im Mund, gefolgt von Übelkeit und Erbrechen, sowie Schweißausbrüchen und Brustschmerzen. Unbehandelt treten nach einigen Tagen auch neurologische Symptome auf und im Endeffekt kann es bis zum tödlichen Organversagen führen. So geschehen jetzt auf Sansibar, wo insgesamt 87 Menschen mit Vergiftungserscheinungen ins Spital eingeliefert wurden. Für neun von ihnen - darunter acht Kinder - kam jede Hilfe zu spät.
Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Todesfällen durch Schildkrötenfleisch kam. Bereits 2021 starben auf der Insel Pemba ein Dreijähriger und sechs weitere Menschen.