Pjöngjang schlägt Alarm: Die Not in Nordkorea wird lebensbedrohlich. Überschwemmungen haben die Ernte vernichtet. Nordkoreanern droht der Hungertod.
Angesichts neuer Spannungen in den Beziehungen mit Südkorea hat Nordkorea laut einem Medienbericht China um dringend benötigte Reishilfen für seine hungernden Bürger gebeten. Wie die südkoreanische Tageszeitung "Hankyoreh" am Freitag berichtete, soll Nordkorea beschlossen haben, vorerst nicht Südkorea um Lieferungen mit Nahrungs- und Düngemitteln zu bitten. Die Anfrage an China soll kürzlich erfolgt sein. Eine Antwort aus Peking sei bisher ausgeblieben. Das südkoreanische Außenministerium erklärte, von derartigen Anfragen Pjöngjangs an China nichts gehört zu haben.
Der Bericht kam einen Tag nachdem Nordkoreas Volksarmee dem Süden mit "Militäraktionen" gedroht und die Einstellung des Dialogs angekündigt hatte. Dem waren mehrtägige Verbalattacken und Drohungen aus Nordkorea gegen die neue konservative Regierung in Seoul vorausgegangen. Südkoreas neuer Präsident Lee Myung-bak macht den Ausbau der Zusammenarbeit auf der geteilten Halbinsel vom Abbau des umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramms abhängig.
Mega-Katastrophe droht
Wegen der Versorgungskrise droht
Nordkorea nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen eine
Hungerkatastrophe. Rund 200.000 Hektar Anbauflächen wurden vor der Ernte
überflutet. Mitte der 1990er Jahre hatten Überschwemmungen in Nordkorea zu
einer Hungersnot beigetragen, bei der nach Angaben von Hilfsorganisationen
rund zwei Millionen Menschen umkamen.