Die Regierung ließ 16 Tonnen Schnee auf Peking rieseln - sehr zum Unmut der Bevölkerung. Wissenschaftler hatten Chemie in den Himmel geschossen - und so Kunstschnee erzeugt.
Frostige Reaktionen hat das chinesische Amt für Wetterbeeinflussung laut Presseberichten mit einem von ihm künstlich ausgelösten Schneesturm über Peking provoziert: Nachdem die Regierungswissenschaftler am Sonntag mehr als 16 Millionen Tonnen Schnee über der Hauptstadt fallen ließen, saßen Millionen von Bewohnern bibbernd in ihren ungeheizten Wohnungen, Dutzende Flüge fielen aus, auf den Straßen staute sich der Verkehr.
Chemie in den Himmel geschossen
Das Wetter-Änderungsamt habe in
der Nacht auf Sonntag riesige Mengen Chemikalien in die Wolken geschossen,
um den Schneefall auszulösen, berichtete die "China Daily" am Mittwoch. Mit
den Schneefällen solle gegen die anhaltende Dürre in der Hauptstadtregion
vorgegangen werden. Der plötzliche und frühe Schnee habe Peking jedoch
unerwartet getroffen: In den meisten Gebäuden seien die Heizungen noch nicht
eingeschaltet, da die Heizperiode offiziell erst am 15. November beginnt.
Flüge ausgefallen, Chaos auf den Straßen
200 Flüge
fielen dem Bericht zufolge aus, tausende Passagiere saßen fest. Zudem gab es
zahlreiche Verkehrsunfälle auf verschneiten Straßen und Stromausfälle. Die
"willkürliche Regierungsentscheidung" habe gegen die Interessen der
Bevölkerung verstoßen, kritisierte die Zeitung. Mögliche Gefahren durch die
Wetterbeeinflussung müssten besser berücksichtigt werden.
Chinesische Wissenschaftler arbeiten seit Jahren an Methoden, das Wetter zu beeinflussen und Regen nach Wunsch auszulösen. Vor den Feiern zum 60. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik am 1. Oktober waren über Peking Tonnen von Chemikalien versprüht worden, um unerwünschte Regenwolken zu vertreiben.