Ein "Benimmbuch" für Piraten fanden Ermittler an Bord der tagelang gekaperten Luxusyacht "Le Ponant".
In dem Handbuch sei genau erläutert, wie Seeräuber sich gegenüber ihren Geiseln verhalten sollen, teilten französische Justizbeamte mit.
Ein Seeräuber musste über Bord
Den Piraten war demnach
strikt verboten, sich an ihren weiblichen Geiseln "sexuell zu vergehen".
Der Fund beweise, dass Piraten im großen Stil und wohlorganisiert Schiffe
kaperten, um Lösegeld für ihre Geiseln zu erpressen, hieß es. Laut den
Justizvertretern hatte der Anführer der somalischen Piraten einen seiner
Seeräuber unverzüglich "von Bord geschickt", nachdem
dieser versehentlich einen Schuss abgegeben und fast den Bordarzt getroffen
habe.
Teile des Lösegelds sichergestellt
Somalische Piraten
hatten den französischen Dreimaster Anfang April im Golf von Aden mitsamt
der Besatzung gekapert und vor Somalias Küste verschleppt. Am vergangenen
Freitag ließen sie ihre Geiseln gegen ein Lösegeld von rund 1,3 Millionen
Euro frei. Nach einer Verfolgungsjagd nahmen französische Soldaten sechs der
mutmaßlichen Piraten gefangen und brachten sie nach Paris, wo ihnen der
Prozess gemacht werden soll. Laut den Justizkreisen konnte bei der Festnahme
der Piraten rund ein Zehntel des Lösegeldes sichergestellt werden.