Im Londoner Nobelviertel Mayfair gibt es jetzt neue, ungewöhnliche "Mieter". Punks haben sich in leerstehenden Häusern eingenistet.
London ist ein teures Pflaster. Eine der teuersten Gegenden ist das Nobelviertel Mayfair. Eine der nobelsten Adressen ist die Park Lane. In der Park Lane 94 und 95, immerhin zwei Stadtvillen im Wert von je 16 Millionen Euro, haben sich jetzt 30 junge Menschen niedergelassen, die so gar nicht in die noble Gegend passen, in der immerhin Leute wie Superstar Madonna wohnen.
Die Polizei schreitet noch nicht ein, denn es ist England nichts ungesetzliches leerstehende Häsuer zu besetzen, außer es ist Einbruch oder Sachbeschädigung im Spiel. Sie haben die Tür nur aufgeschoben, betonen die neuen Bewohner der Nobelvillen deshalb immer wieder. Den Punks gefällt es in dem schönen Gebäude, auch wenn es keine Zentralheizung und keine Duschen gibt. Sie wissen sich zu helfen: Neuankömmlinge müssen als "Mitgift" Heizmaterial mitbringen. Wer was zum heizen dabei hat, ist jederzeit willkommen.
Lange wird die Hausbestzung aber nicht mehr dauern. Das wissen auch die Besetzer. Die Häuser gehören dem Herzog von Westminster, immerhin der reichste Mann Großbritanniens. Seine Maklerfirma hat sich bereits mit den Anwälten des Pächters in Verbindung gesetzt, um das "Problem zu lösen", sprich: die Leute aus dem Haus zu schaffen.