Sexismus-Debatte

Radiosender spielt "Layla" nur noch nachts

Teilen

Nachdem der Ballermann-Hit "Layla" auf einem Schützenfest verboten wurde, legt ein Radiosender nach und spielt den Song nur noch nachts.

Der umstrittene Partysong "Layla" soll nicht auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus getroffen. "Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz", sagte Schützen-Chef Lothar Inden. Zuvor hatte die Stadt Düsseldorf wegen "Layla" bei den Veranstaltern vorgesprochen.

Nachdem die Schützen zugesagt hätten, dass das Lied in Festzelten und Fahrgeschäften unterbunden werden soll, habe man vonseiten der Stadt keinen Anlass für ein Verbot gesehen, so eine Sprecherin. Man habe als Verwaltung dafür aber "auch keine Rechtsgrundlage" gesehen.

Schützen-Chef Inden sagte, er habe das Lied vorher nicht gekannt und sich dann mit dem Inhalt beschäftigt. Der Text entspreche in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins. In dem Ballermann-Hit von DJ Robin & Schürze, zurzeit auf Platz 1 der deutschen Charts, heißt es unter anderem: "Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...)." Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass "Layla" auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. 

Doch nun legt auch der deutsche Radiosender "Schlager Radio" noch eines drauf. Er verbannt den Song ins Nachtprogramm. Sender-Chef Oliver Dunk (58) zu BILD: „Seit Wochen erhalten wir überdurchschnittlich viele Anrufe und E-Mails von Hörern zu diesem Song. Sie setzen sich dafür ein, dass wir den nicht spielen. Vulgär-Worte wie Puff, Luder und geiler werden als sexistisch und abstoßend empfunden. Das bestätigt auch unsere Marktforschung, die wir ständig aktuell halten.“ 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.