An Bord des Militärhubschraubers waren 14 Menschen. Unterdessen wurde ein Damm, der zu Bersten drohte, durch einen Umleitungskanal entlastet.
Ein chinesischer Militärhubschrauber, der im Erdbebengebiet in der Provinz Sichuan im Einsatz war, ist abgestürzt. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete am Sonntag, an Bord seien 14 Menschen gewesen. Der Hubschrauber sei in der Nähe der Stadt Yingxiu bei Nebel und starken Winden verunglückt. Angaben über mögliche Opfer machte Xinhua zunächst nicht. Bei dem schweren Beben am 12. Mai wurden jüngsten Angaben zufolge fast 69.000 Menschen getötet, weitere 18.000 werden weiterhin vermisst.
Umleitungskanal fertiggestellt
Nach einwöchigen Bemühungen, die
Gefahr eines Dammbruchs an einem natürlichen See bei Tangjiashan zu
verringern, haben Soldaten bis Samstagabend einen Umleitungskanal
fertiggestellt. Der große Erdwall hatte sich bei dem Beben am 12. Mai durch
einen Bergrutsch gebildet und einen Fluss gestaut. Über eine zehn Meter
breite Öffnung und einen 475 Meter langen Kanal soll das ansteigende Wasser
des Stausees in den nächsten Tagen abfließen.
Nach heftigen Regenfällen steigt der Wasserpegel täglich um 1,6 Meter, lag am Samstag aber noch sieben Meter unter der niedrigsten Stelle des Dammes, wie Xinhua berichtete. Aus Angst vor der befürchteten Flutwelle sind flussabwärts bereits 200.000 Menschen aus der Gefahrenzone gebracht worden. Sollte der Stausee mit einem Mal zur Hälfte ablaufen, müssten weitere 1,2 Millionen Menschen flüchten.
Evakuierungen vorbereitet
Sirenen und Warnschüsse sollen die
Bevölkerung zur Evakuierung auffordern. In den vergangenen Tagen hat es
bereits mehrere Übungen dafür gegeben. Die Nachrichtenagentur Xinhua
berichtete, dass die Innenstadt von Mianyang am Samstagabend schon wie
ausgestorben wirkte. Sandsäcke seien vor Türen und Gebäuden aufgeschichtet,
um sich auf erwartete Überschwemmungen vorzubereiten.
Rund 20 Soldaten blieben nach der Fertigstellung des Kanals als Wache an dem Damm, um die Lage zu beobachten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur weiter. Mehr als 340 Soldaten und Ingenieure seien bereits am Samstag abgezogen, während die restlichen 300 am Sonntag folgen sollten.