Tote, Verletzte, Vermisste und verheerende Schäden: Heftige Unwetter haben in den vergangenen Tagen in Teilen Europas gewütet.
In Polen ist bei einem schweren Unwetter am Montagabend eine 15-Jährige ums Leben gekommen. Stürmische Winde über dem südlichen Schweden haben möglicherweise einen deutschen Freizeit-Segler und einen russischen Frachterkapitän das Leben gekostet. In der Slowakei haben schwere Stürme in der Nacht auf Dienstag die wichtigste Eisenbahnverbindung des Landes lahmgelegt.
Im polnischen Legionowo bei Warschau starb eine 15-Jährige in einem Auto, das während eines Sturmes von einem umstürzenden Baum zertrümmert wurde. Wie ein Feuerwehrsprecher am Dienstag in Warschau sagte, wurden ferner 17 Menschen verletzt. Der schwerste Sturm tobte in Zentralpolen. Dort musste die Feuerwehr fast 700 Mal ausrücken. In ganz Polen gab es 2100 Einsätze. Der Sturm deckte rund 100 Dächer ab, beschädigte mehrere Dutzend Autos und 85 Stromleitungen, so dass tausende Haushalte vorübergehend keinen Strom hatten.
Schweden
In Süd-Schweden werden der deutsche Freizeit-Segler und
der russische Frachterkapitän seit Montagnacht vermisst, wie die
Seenotrettungszentrale Göteborg am Dienstag mitteilte. Das in Heiligenhafen
(Schleswig-Holstein) beheimatete Segelboot des Deutschen wurde unbemannt an
einem Strand bei Höganäs im Bezirk Skane (Schonen) gefunden, wo es mit
gebrochenem Mast gestrandet war. Der russische Kapitän war vor der
Ostsee-Insel Öland über Bord seines Frachters gefallen und seitdem
verschwunden. Auch nach ihm wurde gesucht.
Slowakei
In der Slowakei brach nach heftigen Stürmen in der Nacht
auf Dienstag die wichtigste Eisenbahnverbindung des Landes zusammen. Am
Montagabend fuhr ein Schnellzug von Kosice (Kaschau) nach Bratislava im
Bezirk Poprad in der Hohen Tatra gegen einen umgestürzten Baum und wurde
schwer beschädigt. Menschen wurden aber nicht verletzt, wie die staatliche
Eisenbahngesellschaft am Dienstag mitteilte.
Helgoland
Alptraum für Helgoland-Urlauber auf hoher See: 24 von
insgesamt 361 Passagieren eines Hochgeschwindigkeits-Katamarans wurden zum
Teil schwer verletzt, als bei der Rückfahrt nach Ostfriesland eine
Panoramascheibe zerbarst, wie die Wasserschutzpolizei Emden am Dienstag
mitteilte. Eine große Welle hatte nach ersten Ermittlungen die vordere
Reling aus der Verankerung gerissen und gegen die Scheibe geschleudert. Wie
es dazu kommen konnte, war zunächst völlig unklar. Die Bundesstelle für
Seeunfalluntersuchung (BSU) schaltete sich in die Ermittlungen ein.
16 Passagiere konnten wegen Schnittverletzungen und Prellungen ambulant versorgt werden, fünf kamen ins Krankenhaus. Drei Reisende wurden so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungshubschrauber zum Klinikum Emden geflogen werden mussten.