Petersplatz

Seligsprechung spanischer "Märtyrer" in Rom

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In einer aufwendigen Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom wird die römisch-katholische Kirche am Sonntag 498 "Märtyrer aus dem spanischen Bürgerkrieg" (1936-39) seligsprechen.

Die meisten von ihnen wurden von republikanischen Verteidigern der demokratisch legitimierten Regierung getötet. Die kirchliche Hierarchie und der Vatikan standen damals auf der Seite des von Nazi-Deutschland und dem faschistischen Italien unterstützten Putschführers General Francisco Franco, der Spanien nach seinem Sieg 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1975 diktatorisch regierte. Nach Schätzungen ließ er nach seinem Sieg etwa 100.000 Republikaner erschießen und in Massengräbern verscharren.

Zu der Zeremonie in Rom werden hunderttausende Gläubige erwartet. Aus Spanien kommen fast alle Bischöfe. Opfer der Franco-Diktatur kritisieren die Seligsprechungen (Beatifikationen). Laut der US-Internet-Zeitung "National Catholic Reporter" wird auch der Geistliche Gabino Olaso Zabala seliggesprochen, der als Missionar auf den Philippinen an Folterungen beteiligt gewesen sein soll.

Der Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz, Juan Antonio Martínez, bestritt einen Zusammenhang zwischen der Zeremonie am Sonntag und dem von der sozialistischen Regierung unter Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero geplanten Gesetz zur Rehabilitierung von Verfolgten der Franco-Diktatur. Das spanische Parlament wird das Gesetz voraussichtlich am Mittwoch gegen die Stimmen der konservativen Opposition beschließen. Zapateros Großvater, der im Bürgerkrieg aufseiten der Republikaner kämpfte, wurde von Franco-Anhängern erschossen. Die Erinnerung an die "Märtyrer" wäre "gegen niemanden gerichtet", sagte Martinez.

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