Durch den ungewohnten Schnee gab es zahlreiche Probleme. In Italien saß ein Zug fest.
Palmen im Schnee, Frost an Badestränden: In weiten Teilen Süditaliens sorgten Eis und Schnee am Wochenende für chaotische Zustände auf den Straßen. Auch das Sonnenland Spanien geriet unter den Einfluss einer ungewöhnlichen Kältewelle. In Griechenland schneite es erstmals seit zwei Jahren in fast allen Regionen im Norden und der Landesmitte sowie in den Bergen der Halbinsel Peloponnes. Viele Straßen waren nur mit Schneeketten befahrbar.
Italienischer Zug steckte fest
In Italien bescherten Eis auf den
Schienen und ein technischer Defekt Zug-Passagieren eine bitterkalte Nacht.
Auf der Fahrt von Lecce nach Rom blieb der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar
am frühen Samstagabend liegen. Die Heizungen fielen aus, und 450 Passagiere,
darunter ein fünf Monate altes Kind, mussten bis zum Morgen in dem ständig
kälter werdenden Zug ausharren.
Eingeschneite Flughäfen
Mehrere Flughäfen in Süditalien
wurden eingeschneit, eine Reihe von Gemeinden bei Cosenza in Kalabrien war
von der Außenwelt abgeschnitten. Bei Servigliana stürzte das Dach einer
Eislaufbahn unter den Schneemassen ein. Verletzt wurde niemand, wie die
italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Griechenland erfreut
In Griechenland wurde der Schnee nach einer
fast zweijährigen Dürre und den schweren Waldbränden des vergangenen Sommers
von vielen als Segen begrüßt. "Die Wasserspeicherseen werden aufgefüllt",
sagte ein Meteorologe im staatlichen Fernsehen (NET). Auch in den kommenden
drei Tagen wird mit zum Teil heftigen Schneefällen gerechnet.
Schnee in Spanien
In Spanien schneite es am Sonntag in den
Regionen Katalonien und Valencia nicht nur in den Bergen, sondern auch in
der Nähe der Mittelmeerküste. In Städten wie Barcelona oder Valencia, aber
auch auf der Ferieninsel Mallorca herrschte Nachtfrost. In Madrid wurde eine
Tiefsttemperatur von minus sieben Grad gemessen.
Staus in Bayern
Pech hatten Hunderte von Autofahrern auf der
Autobahn 9 München-Berlin bei Bayreuth: Sie mussten nach einem
Lastwagenunfall in der Nacht zum Sonntag bei eisigen Temperaturen
stundenlang im Stau ausharren. Rettungskräfte verteilten Tee und Decken, das
Rote Kreuz organisierte Babynahrung für einen Säugling. Außerdem musste ein
Organ-Transplantationsteam aus dem Stau geschleust werden.