Tätowierfarben sind oft gesundheitsschädlich - teils sogar krebserregend.
Das ist das Ergebnis einer Studie in Deutschland, die das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe am Freitag vorstellte. Demnach entdeckten die Chemiker in einem Drittel der 38 untersuchten Tätowierfarben nicht erlaubte Substanzen. Außerdem waren technische Farben, die etwa in Autolacken verwendet werden, in zwei Drittel der Tätowierfarben enthalten. "Eine insgesamt erschreckende Bilanz angesichts des starken Modetrends 'Tattoo'", bewertete das Amt sein Untersuchungsergebnis.
Bei Kontrollen von Tätowier-Studios beklagten sich den Angaben zufolge selbst Tätowierer "nicht selten über mangelhafte Informationen, welche Farben denn nun sicher seien". Laut Studie waren es nur 13 der 38 untersuchten Farben. In 13 Proben fanden sich sogar gesundheitsschädliche und teils krebserregende Stoffe, wie etwa Nitrosamine und Phenol.
Ferrari unter der Haut
Die Behörde beklagte vor allem, dass es für Tätowierfarben im Gegensatz zu Kosmetikfarbstoffen keine Positivliste für unbedenkliche Farben gibt. Deshalb könne zum Tätowieren etwa auch das Pigment "Red 254" eingesetzt werden, das als Autolackfarbe "Ferrari Rot" gehandelt wird und vor dessen Hautkontakt in Sicherheitshinweisen gewarnt werde. Das von Herstellern in China angebotene Pigment dürfen dennoch nach derzeitiger Rechtslage verwendet werden.
Tätowieren liegt weiterhin im Trend. 2009 waren laut einer Studie bereist bis zu 25 Prozent der 14- bis 34-Jährigen tätowiert.