Italien droht ein 15-tägiger Streik der Tankwarte. Sie protestieren gegen die Prodi-Regierung. Sie hatte erlaubt, Sprit im Supermarkt zu verkaufen.
Tankwarte in Italien haben einen 15-tägigen Streik gegen die Liberalisierungspolitik von Ministerpräsident Romano Prodi ausgerufen. Sie wollen in den nächsten Tagen bekannt geben, wann sie die Arbeit niederlegen werden, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Presseaussendung.
Sprit aus dem Supermarkt
Die Tankstellenpächter wehren sich
gegen einen Beschluss der Regierung, wonach künftig auch Supermärkte Benzin
und Diesel verkaufen dürfen. Die Regierung will das Tankstellennetz
liberalisieren, um die Zahl der Zapfanlagen in Italien zu steigern. Dank
stärkerer Konkurrenz sollen die Benzinpreise sinken. Die
Mitte-Links-Regierung will auch Großhändlern wie Supermärkten und
Einkaufszentren die Genehmigung zur Verwaltung von Zapfanlagen geben.
Mehr Konkurrenz führe zu niedrigeren Abgabepreisen, meint Industrieminister Pierluigi Bersani. Im Gegenzug soll den Tankstellen der Verkauf von Lebensmitteln und anderen Waren erlaubt werden. Letzteren Punkt streben auch die Tankstellenpächter seit längerem an; was den Verkauf in Einkaufszentren betrifft, sprechen sie jedoch von unlauterem Wettbewerb, der den Tankstellenpächtern nur noch mehr zusetzen würde.