Richter

Techniker schuld an Spanair-Unglück?

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Ein Ermittlungsrichter macht drei Mitarbeiter für den Absturz verantwortlich. Man hat mit Befragungen von Zeugen begonnen.

Knapp zwei Monate nach der Flugzeugkatastrophe mit 154 Toten in Madrid hat der Ermittlungsrichter einem Pressebericht zufolge drei Techniker für das Unglück verantwortlich gemacht. Nach Informationen der Zeitung "El Mundo" vom Donnerstag legt Richter Juan Javier Pérez den beiden Mechanikern sowie dem Wartungschef der Gesellschaft Spanair auf dem Madrider Flughafen fahrlässige Tötung in 154 Fällen zur Last. Die drei seien für den 12. November als Beschuldigte zur Vernehmung vorgeladen worden, schrieb das Blatt weiter.

Perez begann am Mittwoch mit den Zeugenvernehmungen. Als erste wurden Mitarbeiter der Rettungsdienste und Polizisten befragt, die nach dem Absturz am 20. August im Einsatz waren, wie die Justizbehörden mitteilten. Die Vernehmungen werden noch mehrere Wochen dauern.

Nach dem vorläufigen Abschlussbericht der Untersuchungskommission war ein technischer Defekt für den Absturz verantwortlich. Die Spanair-Maschine vom Typ MD-82 war gestartet, obwohl die Vorflügel und Landeklappen nicht ausgefahren waren. Die Piloten merkten das nicht, weil das für solche Fälle vorgesehene Alarmsystem im Cockpit versagte. Die Ursache des Defekts ist noch nicht geklärt.

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