Khalid Sheikh Mohammed gilt als Drahtzieher des 11. September. Bei seinem Prozess verhöhnte er das Gericht - und fordert Kleidung für Frauen.
Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Khalid Sheikh Mohammed, hat bei seinem Prozess in der US-Militärbasis Guantanamo die Unabhängigkeit des Richters infrage gestellt. Ein Angehöriger der US-Streitkräfte könne nicht über ihn richten, erklärte der Angeklagte, der sich selbst verteidigt, am Dienstag. Richter Ralph Kohlmann ließ sich zu seinem eigenen Glauben befragen, im Verlauf der Verhandlung warnte er Khalid Sheikh Mohammed jedoch, den Prozess nicht zu einer Show zu missbrauchen.
Zum Abschluss der Anhörung erklärte dieser im Namen seiner vier Mitangeklagten, einige Frauen im Gerichtssaal seien in den Augen gläubiger Muslime zu freizügig gekleidet. Er bat den Richter, sicherzustellen, dass sie künftig "passend und dezent" gekleidet erscheinen sollten. "Die Bitte ist abgelehnt", antwortete Kohlmann, ohne eine Sekunde zu zögern.
Den fünf Angeklagten - Mohammed, Walid bin Attash, Mustafa Ahmad al Hausawi, Ramzi Binalshibh und Ali Abd al-Aziz Ali - wird eine Verwicklung in die Terroranschläge des 11. September 2001 zur Last gelegt. Ihnen droht die Todesstrafe. Mohammed hatte sich in einer Anhörung im vergangenen Jahr zahlreicher Anschläge und Anschlagspläne gegen die USA bezichtigt. Er wurde 2003 in Pakistan gefangen genommen und 2006 nach Guantanamo gebracht.