Argentinien

Tumulte bei Umbettung Peróns

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Zu chaotischen Szenen kam es bei der Umbettung der sterblichen Überreste des früheren argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón.

Anhänger rivalisierender Gewerkschaften lieferten sich nach Augenzeugenangaben Schusswechsel und bewarfen sich mit Flaschen und Steinen. Angaben über Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Kein Einlass für Gewerkschafter
Zu den Auseinandersetzungen sei es gekommen, nachdem Sicherheitskräfte einige Gewerkschafter keinen Einlass zu dem Friedhofsgelände im Vorort San Vicente gewährt hatten. Perón soll dort in einem Mausoleum die letzte Ruhe finden.

Tausende Anhänger bei Trauerzug
Mehrere tausend Mitglieder der von ihm gegründeten peronistischen Bewegung hatten Perón vor der Gewerkschaftszentrale CGT in Buenos Aires die letzte Ehre erwiesen und begleiteten den Trauerzug nach San Vicente.

Drei Mal Präsident
Das argentinische Politidol Juan Domingo Peron hat am Dienstag zum dritten Mal seit seinem Tod 1974 eine neue Grabstätte bekommen. Seine Anhänger hoffen, es könnte eines Tages auch seine Ehefrau Eva, genannt Evita, ihre letzte Ruhe im neuen Mausoleum finden.

Peron wurde drei Mal zum Präsidenten von Argentinien gewählt und starb am 1. Juli 1944 im Alter von 78 Jahren im Amt.

Nationalheldin "Evita"
An seiner Seite war die junge Eva Peron zu einer Nationalheldin geworden. Nach ihrem Tod im Jahr 1952 wurde ihre Leiche wochenlang öffentlich aufgebahrt, damit hunderttausende Trauernde von ihr Abschied nehmen konnten.

Nach dem Sturz ihres Ehemannes 1955 befürchtete die neue Militärführung einen Evita-Kult und ließ die Leiche heimlich nach Italien bringen.

Spanisches Exil
1971 wurde sie Juan Peron übergeben, der sich in Spanien im Exil aufhielt. Er kehrte jedoch kurz darauf nach Argentinien zurück und übernahm bis zu seinem Tod das Präsidentamt

Seine Nachfolgerin wurde seine dritte Ehefrau Isabel. Sie ließ den Sarg von Eva Peron nach Hause holen und im Präsidentenpalast neben Juan Peron bestattet. Nachdem auch sie 1976 bei einem Militärputsch gestürzt worden war, übergaben die neuen Machthaber die Särge in aller Stille ihren Familien, die sie in den Familienkrypten beisetzten. Dort ruht Eva Peron bis heute, und ihre Familie weigert sich, einer Umbestattung zuzustimmen.

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