Südtirol

Unwetter - 62 Personen wurden evakuiert

Teilen

Ein reißender Bach im Pustertal bedrohte drei Häuser. Hang im Passeiertal rutschte teilweise ab.

Weil ein Hangrutsch eine ganze Südtiroler Siedlung nach den in der Nacht auf Freitag abgegangenen Unwettern bedrohte, mussten 42 Personen aus ihren Häusern evakuiert werden. Im Pustertal mussten 20 Personen aus ihren drei Häusern geholt werden. Ein reißender Bach war für die Gebäude zur Gefahr geworden. Weiters wurden Keller überflutet, Straßen von Muren verschüttet, teilten die Sprecher der zuständigen Freiwilligen Feuerwehren mit.

Gegen 2.00 Uhr habe man sich dafür entschieden, die 42 Personen aus ihren sechs Häusern in St. Leonhard im Passeiertal zu holen. "Sie wurden bei Verwandten oder in Notunterkünften der Feuerwehr und des Weißen Kreuzes untergebracht", sagte ein Sprecher der Feuerwehr St. Leonhard. Inzwischen konnten die Betroffenen wieder zurückkehren. Die Feuerwehr sei dabei, den Hang über der Siedlung abzusichern.

Mehrere Straßenverbindungen waren durch abgegangene Muren und Sturzbäche unterbrochen worden, Keller und Tiefgeschoße überflutet. Durch den Hagel waren teilweise Fahrzeuge in Straßengräben gerutscht, die geborgen werden mussten. Fünf Freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung mit bis zu 100 Mann waren im Dauereinsatz gestanden.

"Es kamen Wälder daher"
Im Südtiroler Pustertal war der Pfinnbach innerhalb kürzester Zeit zu einem reißenden Fluss geworden. "Ich habe das noch nie erlebt, dass in so kurzer Zeit das Wasser so herunterschießt", schilderte der Kommandant der Feuerwehr St. Magdalena/Gsies, "es kamen Wälder daher." Gegen 22.00 Uhr habe man sich zur Evakuierung der drei Häuser entschlossen. Die Personen kamen in der Zwischenzeit in einem Hotel unter, gegen 1.00 Uhr war die Gefahr gebannt.

Neben acht Baggern, die als Schutzwall gegen die Wassermassen des Baches dienen sollten, waren 120 Mann von fünf Feuerwehren die ganze Nacht im Einsatz gestanden. Am Vormittag hatte eine Krisensitzung stattgefunden. Zur Zeit fanden Aufräumarbeiten nach dem Unwetter mit Hagel und sintflutartigem Regen statt.

Straßen gesperrt
Mehrere Straßen in Südtirol waren aufgrund von Murenabgängen und Unwetterschäden gesperrt oder nur zum Teil befahrbar gewesen. Auf der SS 44 im Passeiertal war der Verkehr zwischen St. Martin und St. Leonhard nur auf einer Fahrspur möglich. Auch auf der Jaufenpassstraße und in Vals (LS/SP 100) auf Höhe des Stausees kam es zu Wartezeiten aufgrund von Aufräumungsarbeiten nach Murenabgängen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.