Das Pentagon will den außer Kontrolle geratenen Spionagesatelliten vor dem Absturz auf die Erde Anfang März abschießen.
Das US-Verteidigungsministerium plant den Abschuss eines außer Kontrolle geratenen US-Spionagesatelliten, der in der ersten Märzwoche auf die Erde zu stürzen droht. Der Satellit soll von einem Kriegsschiff aus mit einer speziell dafür veränderten Rakete noch vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre abgeschossen werden.
Voraussichtliche Absturzstelle unbekannt
Die Entscheidung
gestaltete sich offenbar schwierig, da mehrere US-Ministerien und Behörden
daran beteiligt waren. Bereits Ende Jänner war bekanntgeworden, dass der
Satellit keine Energie und keinen Antrieb mehr hat und er damit an einem
unbekannten Ort auf die Erde stürzen würde.
Enthält gefährlichen Raketensprit
Der Flugkörper
enthält nach Angaben aus Regierungskreisen jedoch Hydrazin, einen
gefährlichen Raketentreibstoff. Die farblose Flüssigkeit ist giftig. Bei
einem unkontrollierten Absturz bestehe auch die Gefahr, dass geheime
Informationen in die falschen Hände gerieten, erklärte der Militärexperte
John Pike Ende Jänner. Demnach wiegt der Satellit rund neun Tonnen und hat
die Größe eines Kleinbusses.
Politisch umstritten
Das Abschießen eines Satelliten ist
politisch umstritten. Die USA hatten China im vergangenen Jahr nach dem
Abschuss eines defekten Wettersatelliten heftig kritisiert. In der
Vergangenheit wurden defekte oder überalterte Satelliten ohne Schaden
anzurichten kontrolliert zum Absturz über dem Meer gebracht.
Wie "Skylab" 1979
Der bisher größte unkontrollierte
Wiedereintritt eines NASA-Flugkörpers war der des "Skylab"
1979. Die Trümmer der 78 Tonnen schweren verlassenen Raumstation stürzten in
den Indischen Ozean und richteten keinen Schaden an.