Die Frau gebar in der Zeit vier Kinder, die Behörden schauten offenbar weg.
Ein Australier soll über drei Jahrzehnte hinweg nahezu täglich seine Tochter missbraucht haben. Wie verschiedene Zeitungen des Landes am Donnerstag berichteten, gingen aus dem Inzest-Fall vier behinderte Kinder hervor, von denen eins inzwischen gestorben ist. Wegen ihrer Untätigkeit stehen die Behörden des Bundesstaates Victoria nun in der Kritik.
Behörden schritten nicht ein
Den Zeitungsberichten zufolge
begann der Mann in den 1970er Jahren, seine damals gerade einmal elf Jahre
alte Tochter zu vergewaltigen. Die Behörden schritten demnach nicht ein,
obwohl die Tochter im Laufe der Jahre vier behinderte Kinder gebar, von
denen eins später starb.
Tochter klagte 2008
Bereits 2005 soll sich die Tochter nach einem
entsprechenden Ratschlag eines Nachbarn der Polizei anvertraut haben.
Offenbar aus Angst vor Repressalien habe sie dann aber die Zusammenarbeit
mit den Ermittlern verweigert. Entscheidende Schritte wurden erst
unternommen, nachdem die Tochter im Juni 2008 Klage gegen ihren Vater
einreichte. Die Polizei ließ Untersuchungen des Erbguts vornehmen und
stellte den Angaben zufolge zweifelsfrei fest, dass der inzwischen über 60
Jahre alte Mann der Vater der Kinder seiner Tochter ist.
Ämter werden überprüft
Das Verbrechen ereignete
sich den Angaben zufolge in einer Ortschaft etwa hundert Kilometer östlich
von Victorias Hauptstadt Melbourne. Die Polizei des Bundesstaates verwies
auf eine vom Gericht verhängte Schweigepflicht und wollte keine Einzelheiten
bekanntgeben. Die Chefin der Sozialdienste, Lisa Neville, bezeichnete die
Berichte als "niederschmetternd". Sie werde prüfen lassen, ob alle Behörden
und Ämter ihren Verpflichtungen nachgekommen seien.