Hurrikans

Mega-Windparks sollen Sturm abwehren

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Riesige Windparks auf See können Küstenstädte vor Stürmen wie "Katrina" oder "Sandy" schützen, besagt eine Studie.

Verheerende Stürme wie "Katrina" oder "Sandy" könnten in Zukunft nicht mehr so viel Schaden wie anrichten wie früher. Sie sollen von Windparks im Meer quasi abgefangen werden. Die Turbinen könnten Wind und Brandung abmildern, hieß es in einer am Mittwoch im Fachmagazin "Nature Climate Change" veröffentlichten Studie.  "Die kleinen Turbinen können das Monster zurückdrängen", sagte Cristina Archer von der US-Universität von Delaware.

Im Falle von Hurrikan "Katrina" hätten demnach andauernde Wind-Spitzengeschwindigkeiten um bis zu 158 Kilometer pro Stunde verringert werden können. Der Sturm erreichte Maximal-Geschwindigkeiten von 282 Kilometer pro Stunde. Die Kraft der durch "Katrina" ausgelösten Sturmflut mit gewaltigen Wellen hätte der Studie zufolge um bis zu 79 Prozent verringert werden können. Ähnliches gilt demnach für "Sandy".

Der Studie zufolge würden die Turbinen durch solche Stürme nicht beschädigt und könnten weiter Energie produzieren. Indem sie die Sturmspitze bändigen könnten, würden sie auch die nachfolgenden Winde ableiten. Der Wind würde dann das Limit nicht überschreiten, für das die Turbinen maximal ausgelegt sind, bevor sie sich automatisch abschalten.

Mega-Windparks kaum machbar:
Allerdings gingen die Forscher bei ihrer Simulation von einer riesigen Windpark-Anlage mit 78.000 Windrädern aus, die mehr als 300 Gigawatt Strom produzieren. Dies ist tausende Male mehr als das, was die weltweit größte Offshore-Anlage in Großbritannien mit 175 Turbinen derzeit leistet. Doch der Studie zufolge könnten solche Mega-Windparks kostentragend sein: Sie würden nicht nur Energie liefern, sondern eben auch vor immensen Sturmschäden schützen.

Ein Mega-Windpark 32 Kilometer vor der Küste von New York würde rund 153 Milliarden Euro kosten. Der Tropensturm "Sandy" verursachte Schäden in Höhe von rund 58 Milliarden Euro, als er drei US-Bundesstaaten traf. Nach der Katastrophe wurde darüber nachgedacht, höhere Dämme vor New York zu bauen, um die Stadt vor neuen Stürmen zu schützen, die aufgrund des Klimawandels erwartet werden. Ein solches Projekt würde bis zu 21 Milliarden Euro kosten, aber kein Geld einbringen.



 

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