Das Waffenstillstandsabkommen besteht nur mehr auf dem Papier. Die tamilischen Befreiungstiger kämpfen weiter um ihre Unabhängigkeit.
Wenige Stunden vor dem Ende des Waffenstillstands in Sri Lanka sind am Mittwoch bei einem Anschlag auf einen Bus im Südosten der Insel 23 Menschen umgekommen. In dem Bus waren zahlreiche Kinder auf dem Weg in die Schule. Die Regierung machte Tamilen-Rebellen für die Tat verantwortlich.
23 Tote, 67 Verletzte
Darüber hinaus haben 67 Menschen bei
dem Anschlag in Buttola 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Colombo
Verletzungen erlitten. Die Angreifer haben zunächst eine Mine am Straßenrand
gezündet und dann das Feuer auf den Bus eröffnet. Auch drei Soldaten sind
verletzt worden.
Pseudo-Waffenstillstand
Der Waffenstillstand zwischen der
Regierung und den Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE)
besteht seit zwei Jahren nur noch auf dem Papier, um 19:30 MEZ läuft er aus.
Die Regierung hatte das von Norwegen vermittelte Abkommen vor zwei Wochen
aufgekündigt. Die Armee will die Befreiungstiger heuer vernichtend schlagen
und den 25-jährigen Bürgerkrieg damit beenden.
Friedensbeobachter ziehen ab
Die Rebellen kontrollieren trotz
schwerer militärischer Rückschläge seit dem Sommer 2006 weiterhin große
Teile des Nordens Sri Lankas. Mit dem Ende des Waffenstillstands nach knapp
sechs Jahren zieht auch die nordische Mission der Überwacher des Abkommens
ab.
Unterdessen sind wieder heftige Kämpfe zwischen Heer und LTTE entbrannt. Die LTTE kämpft für einen unabhängigen Staat für die tamilische Minderheit Sri Lankas. Der seit 1983 dauernde Bürgerkrieg hat bisher gut 75.000 Menschen das Leben gekostet.