Drama in Bagdad

23 Tote bei Anschlag auf Versöhnungstreffen

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Ein Treffen im Haus eines einflussreichen Scheichs bei Bagdad sollte Versöhnung stiften. Doch ein Attentäter sprengte sich in die Luft: 23 Tote.

Im Irak hat ein Selbstmordattentäter am Freitag 23 Menschen mit sich in den Tod gerissen, die sich im Haus eines sunnitischen Stammesführers zu einem Versöhnungstreffen versammelt hatten. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete unter Berufung auf einen Militärsprecher, 42 weitere Menschen seien verletzt worden, als sich der Attentäter im Haus von Scheich Mohammed Abdullah Saleh al-Karghuli in der Ortschaft Youssifiyah 25 Kilometer südlich von Bagdad in die Luft gesprengt habe.

Das Treffen sollte nach den Worten des Sprechers der "nationalen Versöhnung" dienen. Es habe sich um die Sitzung eines Stammesrats der sogenannten Sahwa-Milizen gehandelt, welche die irakische und die US-Armee unterstützen.

Bei einer Straßensperre südlich von Bagdad erschossen Unbekannte am Freitag zwei Angehörige einer lokalen Bürgerwehr. Vier weitere Bürgerwehr-Kämpfer wurden bei der Attacke in Jarf al-Sahr nach Informationen von Aswat al-Irak verletzt. Die Angreifer konnten fliehen.

Unterdessen wurde bekannt, dass viele Kandidaten vor den Wahlen von Provinzräten im Irak am 31. Jänner versuchen, potenzielle Wähler mit Geld und Geschenken zu bestechen. Ein hochrangiger Vertreter des schiitischen Klerus sagte am Freitag in einer Predigt vor Hunderten von Gläubigen in der Stadt Kerbala (Kerbela): "Der Stimmenkauf mit Geld und anderen Mitteln ist eine Sünde."

Deshalb dürfe kein Wähler seine Stimme einem Kandidaten geben, der zuvor versucht habe, ihn zu bestechen. Der Vertraute des geistlichen Oberhauptes der Schiiten im Irak, Großajatollah Ali al-Sistani, sagte, Kandidaten hätten Lebensmittel, Kleidung und Decken an arme Wähler verteilt und ihnen gleichzeitig das Versprechen abgenommen, dass sie für sie stimmten. Gewählt wird in 14 der insgesamt 18 Provinzen, Provinz- ebenso wie Gemeinderäte.

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