Abu Laith al-Libi ist tot. Der hochrangige Al-Kaida-Kommandant wurde offenbar von einem US-Raketenangriff in Afghanistan getötet.
Einer der höchsten Kommandanten des Terrornetzwerks Al-Kaida in Afghanistan, Abu Laith al-Libi, ist bei einem Raketenangriff in Pakistan getötet worden. Eine unbemannte US-Drohne, wie sie vom Geheimdienst CIA wiederholt benutzt wurden, feuerte eine panzerbrechende Rakete auf ein Versteck nahe der pakistanischen Stadt Mir Ali. Das bestätigte ein hochrangiger US-Beamter. Auch zwölf weitere militante Kämpfer sollen bei dem Angriff am Montagabend oder Dienstag in der Früh ums Leben gekommen sein. Die CIA wollte jedoch keine Verwicklung in den Luftangriff auf Libi einräumen. Die Regierung in Islamabad hatte US-Einsätze auf pakistanischem Gebiet wiederholt und energisch zurückgewiesen.
Wichtiges Bindeglied zwischen Al Kaida und Taliban
Libi war nach
Ansicht von Terrorismus-Experten ein wichtiges Bindeglied zwischen der
Al-Kaida und den radikal-islamischen Taliban, die Afghanistan beherrschten,
ehe sie Ende 2001 durch eine US-geführte Invasion nach dem Anschlägen vom
11. September in den USA gestürzt wurden. Er leitete Ausbildungslager der
Al-Kaida und erschien in mehreren im Internet verbreiteten Videos. Libi soll
auch hinter einem Anschlag auf die US-Militärbasis in Bagram nördlich von
Kabul im vergangenen Februar stecken, bei dem während des Besuchs von
US-Vizepräsident Dick Cheney 23 Menschen getötet wurden.
Tod noch nicht offiziell bestätigt
Die Regierung in
Islamabad wollte den Tod Libis nicht bestätigen. Die Stammesgebiete an der
afghanischen Grenze entziehen sich jedoch weitgehend der Kontrolle der
Zentralregierung und gelten als Rückzugsgebiete für Anhänger der Al-Kaida
und der Taliban. Die USA forderten Pakistan daher zuletzt verstärkt auf, in
der Region nach mutmaßlichen Terroristen zu suchen.
Website berichtet über Tod Libis
Libi sei als Märtyrer im
benachbarten Pakistan gestorben, hieß es zuerst ohne weitere Details auf
einer Internetseite, die häufig von Islamisten für Ankündigungen benutzt
wird, wie das auf die Beobachtung von Al-Kaida-Botschaften spezialisierte
SITE-Institut in Washington am Donnerstag berichtete.