Nach Flucht

Arctic Sea: Bedrohter Journalist geht

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Der russische Journalist hatte zuerst des Verschwinden der "Arctic Sea" gemeldet. Nach Drohungen gegen ihn hatte er Russland verlassen.

Der offenbar bedrohte russische Journalist und Schifffahrtsexperte Michail Woitenko ist nach seiner Flucht ins Ausland von seinem Posten als Chefredakteur des russischen Marine-Newsletters "Sowfracht" zurückgetreten. Woitenko habe in einem Telefonat aus Istanbul seinen Rücktritt erklärt, teilte der "Sowfracht"-Verlag am späten Donnerstagabend mit. Seine Entscheidung stehe in Zusammenhang mit "widersprüchlichen Äußerungen zu seinem mysteriösen Verschwinden". Woitenko habe genug davon, "jeden anzulügen", hieß es in der Stellungnahme ohne Erklärung weiter.

Drohungen nach Vorwürfen gegen Moskau
Woitenkos Newsletter hatte Anfang August zuerst vom Verschwinden des russischen Frachters "Arctic Sea" berichtet. Der Chefredakteur warf Moskau vor, wichtige Informationen bewusst zurückzuhalten, und mutmaßte, dass die Fracht des Schiffes für mehrere Länder von Interesse sei. Nach Drohungen gegen ihn verließ er Russland. Sein früherer Arbeitgeber erklärte daraufhin, dass sich Woitenko zu einer Dienstreise in der Türkei aufhalte. Der Journalist widersprach dem.

Die "Arctic Sea" war am 23. Juli aus Finnland nach Algerien aufgebrochen. Angeblich wurde sie von Piraten überfallen und verschwand spurlos. Die mysteriöse Fahrt endete am 17. August vor den Kapverden, wo ein russisches Kriegsschiff den Frachter aufbrachte. Seither halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach das Schiff Waffen an Bord hatte.

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