Australiens Premier plant für seine Wiederwahl ein Referendum über die offizielle Anerkennung der Aborigines. Eine Entschuldigung lehnt er ab.
Der australische Ministerpräsident John Howard hat bei einem Sieg bei der Parlamentswahl ein Referendum über die offizielle Anerkennung der Aborigines in der Verfassung in Aussicht gestellt. Die Volksabstimmung solle spätestens 18 Monate nach der Wahl stattfinden, erklärte Howard am Donnerstag. Eine Entschuldigung für die Politik gegenüber den Aborigines, durch die diese zur ärmsten und am meisten benachteiligten Bevölkerungsgruppe geworden sind, lehnte der Regierungschef weiterhin ab.
"Größter Schandfleck"
Es sei an der Zeit, "einen
dauerhaften, entscheidenden Schritt zu tun, um eine unerledigte
Angelegenheit dieser Nation abzuschließen", erklärte Howard. Die
Art und Weise, wie Aborigines behandelt worden seien, nannte er den größten
Schandfleck in der Geschichte des Landes. In dem geplanten Referendum
sollten die Australier entscheiden, ob Aborigines und ihre Kultur in der
Verfassung anerkannt werden sollten. Viele Ureinwohner sehen in einer
offiziellen Entschuldigung den ersten Schritt für eine Versöhnung zwischen
den Bevölkerungstruppen. Howard liegt in Meinungsumfragen vor der
Parlamentswahl zurück. Die Wahl soll noch in diesem Jahr stattfinden.