15-köpfige Gruppe wird verdächtigt einen terroristischen Akt in Russland zu planen.
Die Berliner Polizei verdächtigt eine etwa 15-köpfige Gruppe von Islamisten, Terroranschläge in Russland geplant zu haben. Bei einer groß angelegten Durchsuchungsaktion in 26 Wohnungen stellten die Ermittler am Mittwoch nach eigenen Angaben unter anderem Computer sicher und verhängten Ausreiseverbote. Die Männer wollten laut Staatsanwaltschaft nach Pakistan zur Ausbildung in Terrorcamps.
Berliner Islamisten
Die Ermittlungen richten sich im Kern gegen
drei Männer im Alter von 28, 30 und 36 Jahren. Dazu zählt laut
Staatsanwaltschaft auch der mutmaßliche Rädelsführer, ein Berliner Islamist
arabischer Herkunft. Die vorläufig festgenommenen Verdächtigen wurden bis
zum späten Nachmittag wieder alle auf freiem Fuß gesetzt. An der
Durchsuchungsaktion waren 140 Beamte beteiligt.
Drohvideos
Zusammenhänge zwischen der Razzia und islamistischen
Drohvideos, in welchen Anschläge in Deutschland angekündigt wurden, sind
der Staatsanwaltschaft zufolge nicht ersichtlich. Zudem gebe es auch keine
Anhaltspunkte für aktuelle Anschlagsplanungen der Gruppe in Deutschland.
Bei den Betroffenen handelt es sich laut Polizei überwiegend um Deutsche, zum Teil mit Migrationshintergrund, sowie jeweils einen Türken, Algerier, Libanesen, Niederländer, Rumänen und zwei Personen ungeklärter Staatsangehörigkeit. Aus Ermittlerkreisen hieß es, die Islamisten wollten vermutlich einen Mordanschlag im Kaukasus verüben. Die Staatsanwaltschaft wollte dies nicht kommentieren.
Terrorcamps
Aus dem Kreis der Islamisten reisten bereits einige
nach Pakistan, um sich dort in Terrorcamps
ausbilden zu lassen. Die Polizei habe zudem in der vergangene Woche die
Ausreise von drei der Verdächtigen am Flughafen Berlin Tegel verhindert.
Weiteren elf Männern sei nun am Mittwoch die Ausreise untersagt worden. Ziel
der insgesamt 14 Islamisten war nach Einschätzung der Polizei terroristische
Ausbildungslager im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet.