Eine US-Bürgerrechtsgruppe fordert Schadenersatz für die von der privaten Sicherheitsfirma getöteten irakischen Zivilisten.
Eine US-Bürgerrechtsgruppe hat die Sicherheitsfirma Blackwater im Namen von drei irakischen Opferfamilien und einem Überlebenden der tödlichen Schießerei Mitte September in Bagdad auf Schadenersatz verklagt. Das Center for Constitutional Rights teilte am Donnerstag mit, die bei einem Bundesgericht in Washington eingereichte Klage laute auf Mord und Kriegsverbrechen. Außerdem solle Blackwater eine nicht näher genannte Summe an die Opfer zahlen.
"Dieses sinnloses Gemetzel war nur der jüngste Vorfall einer Serie ungeheuerlichen Fehlverhaltens von Blackwater im Irak", sagte die Anwältin Susan Burke. Die Blackwater-Mitarbeiter seien vor der Schießerei nicht provoziert worden und hätten keine Rechtfertigung dafür gehabt, auf Zivilisten zu feuern. In der Klageschrift wird angeführt, Blackwater habe bei seinen Angestellten eine "Kultur der Rechtlosigkeit" geschaffen und genährt. Diese habe die Wachleute dazu angeleitet, nur im Sinne der finanziellen Interessen des Unternehmens und auf Kosten von Menschenleben zu handeln.
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Die irakischen Behörden verlangen von der US-Sicherheitsfirma Blackwater insgesamt 136 Millionen Dollar (96,5 Mio. Euro) für die Hinterbliebenen von Opfern einer Schießerei. Für jeden der 17 Toten werden acht Millionen Dollar gefordert, wie aus einem der Nachrichtenagentur AP vorliegenden Untersuchungsbericht der irakischen Regierung hervorgeht. Die US-Regierung wird darin aufgefordert, alle Verträge mit Blackwater zu kündigen.
Scharfe Kritik an Blackwater
Eine Untersuchungskommission der
irakischen Regierung hat am Sonntag scharfe Kritik an der privaten
US-Sicherheitsfirma Blackwater geübt. Mitarbeiter des Unternehmens hätten am
16. September in Bagdad ohne Anlass geschossen und 17 Menschen getötet,
erklärte die Regierung in einer Stellungnahme. Bisher war von etwa elf
getöteten Zivilpersonen ausgegangen worden.
Die Untersuchungsergebnisse hätten gezeigt, dass der Blackwater-Konvoi keinesfalls beschossen worden sei, erklärte Regierungssprecher Ali al-Dabbagh: "Er wurde noch nicht einmal von einem Stein getroffen." Die Schüsse stellten ein Verbrechen dar, die Verantwortlichen müssten juristisch zur Rechenschaft gezogen werden. Dabbagh kündigte an, das irakische Kabinett werde die Ergebnisse prüfen und dann die notwendigen Schritte einleiten.