Irak-Krieg

Blackwater-Todesschüsse werden untersucht

Teilen

Mindestens zehn Iraker wurden von der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater erschossen - auch aus der Luft. Ermittler untersuchen die Vorfälle.

Die an einer tödlichen Schießerei Mitte September in Bagdad beteiligten Mitarbeiter der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater haben laut einem Pressebericht nicht nur am Boden, sondern auch aus der Luft auf Iraker geschossen. Das US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" berichtet in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf vertrauliche irakische Polizeiberichte und Augenzeugenberichte irakischer Polizisten, Mitarbeiter von Blackwater hätten aus Hubschraubern auf Autos und Zivilisten geschossen. Blackwater bestätigte laut "Newsweek", dass Hubschrauber der Firma am Ort des Zwischenfalls im Einsatz waren. Die Mitarbeiter in den Helikoptern hätten aber nicht geschossen.

Zehn Iraker erschossen
Am 16. September hatten Blackwater-Mitarbeiter in Bagdad mindestens zehn Iraker erschossen. Nach Angaben des Sicherheitsunternehmens wurden die Sicherheitsleute zuerst angegriffen und feuerten dann aus Selbstschutz zurück. Dem "Newsweek"-Bericht zufolge schossen die Blackwater-Mitarbeiter dagegen grund- und wahllos auf unschuldige Zivilisten. Das Magazin berief sich auf einen irakischen Polizeibericht, der US-Vertretern vorgelegt wurde, sowie auf Äußerungen von ranghohen Polizeioffizieren, unter anderem vom führenden Ermittler Faris Saadi Abdul und vom Kommandeur der irakischen Polizei, Hussein al-Awadi. Laut Awadi können bestimmte Einschusslöcher am Tatort nur von Schüssen aus Hubschraubern stammen.

Ermittlungsteam untersucht Vorfälle
Außerdem zitierte das Blatt einen Verkehrspolizisten, demzufolge Blackwater-Mitarbeiter einen Autofahrer erschossen und auch dann weiterschossen, als Polizisten die Leiche aus dem Wagen ziehen wollten. Auch andere US-Zeitungen hatten in den vergangenen Tagen unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, die Blackwater-Mitarbeiter hätten grundlos geschossen. Das US-Außenministerium kündigte am Freitag die Entsendung eines ranghohen Ermittlungsteams angekündigt, um die Hintergründe des tödlichen Zwischenfalls aufzuklären.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.