Die Arbeit der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater im Irak gerät immer stärker ins Visier der Ermittler. US-Außenministerin Rice fordert Aufklärung zu tödlicher Schießerei im Irak.
Das US-Außenministerium kündigte am Freitag (Ortszeit) die Entsendung eines ranghohen Ermittlungsteams an, um die Hintergründe des tödlichen Zwischenfalls vor zwei Wochen in Bagdad aufzuklären, bei dem Blackwater-Mitarbeiter mindestens zehn Iraker erschossen hatten. Eine weitere US-Delegation soll auf Geheiß von Verteidigungsminister Robert Gates die Beziehungen zwischen den US-Truppen und den Sicherheitsleuten untersuchen. Ein irakisch-amerikanisches Ermittlerteam stand der US-Botschaft zufolge vor der Aufnahme seiner Arbeit.
Zeugen: "Grundlos in Menge geschossen"
Die Hintergründe
der Schießerei vom 16. September sind bis heute unklar. Während Blackwater
versichert, die Wachleute hätten zum Selbstschutz geschossen, berichten
irakische Augenzeugen, sie hätten grund- und wahllos in die Menge gezielt.
Die Affäre warf ein negatives Licht auf die Arbeit der oftmals schwer
bewaffneten privaten US-Sicherheitsfirmen im Irak.
Für zusätzlichen Sprengstoff sorgte ein kritischer Bericht des US-Kongresses zum Tod von vier Blackwater-Mitarbeitern im März 2004 in Falluja, der eine Großoffensive der US-Armee ausgelöst hatte. Demnach hatte das Unternehmen allen Warnungen zum Trotz ein schlecht ausgebildetes und nur mangelhaft ausgerüstetes Team in die Sunniten-Hochburg entsandt.
Rice erwartet Empfehlungen
Der Tod der irakischen Zivilisten
überschattet bis heute die Beziehungen zwischen Washington und Bagdad. Nur
unter heftigem Druck erklärte sich die irakische Regierung dazu bereit, vor
Maßnahmen gegen Blackwater und andere US-Sicherheitsfirmen das Ergebnis der
Ermittlungen abzuwarten. US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte am
Freitag, neben der Ermittlung der Fakten erwarte sie von ihrem Team
Empfehlungen, wie Washington künftig den "Schutz unserer Leute im Einklang
mit unserer politischen Zielen" gewährleisten könne.