Ein Konsularmitarbeiter der ukrainischen Botschaft in Deutschland ist in seiner Heimat beim versuchten Handel mit radioaktivem Material aufgeflogen.
Der Mann und der Sicherheitschef einer Bank seien am Montag mit den Substanzen im Schwarzmarktwert von umgerechnet 3,2 Millionen Euro nahe der ukrainischen Stadt Tscherkassy festgenommen worden. Das teilte ein Mitarbeiter der Abteilung für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens im Kiewer Innenministerium laut der Agentur Interfax mit. Das radioaktive Material sollte vermutlich an kriminelle Organisationen verkauft werden.
Bestimmungsort unklar
Die beiden Verdächtigen hatten das
angereicherte Uran und Cäsium den Angaben zufolge in einem Auto
transportiert. Die beschlagnahmten Stoffe seien an ein Speziallabor in Kiew
übergeben worden, um ihre Herkunft zu klären. Die Behörden machten keine
Angaben, ob die Ware nach Deutschland gebracht werden sollte.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte die Ukraine wegen Fällen von Atomschmuggel für Schlagzeilen gesorgt. In den 90er Jahren galt die Ukraine als Drehscheibe beim internationalen Handel mit Spaltmaterial aus schlecht bewachten Nuklearanlagen. Damals kam es zu zahlreichen Verhaftungen und Sicherstellungen.