Angesichts anhaltender Kritik aus Brüssel hat die bulgarische Regierung angekündigt, härter gegen die Mafia im Lande vorzugehen.
Ministerpräsident Sergej Stanischew rief am Dienstag zum "systematischen Druck auf die organisierte Kriminalität" auf. Mit dem neuen Ressortminister Michail Mikow hatte der Regierungschef zuvor Reformen im Innenministerium erörtert. Mikow regte an, die Spezialkräfte zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität gezielt in den betroffenen Gebieten einzusetzen. Als Mafia-Hochburgen gelten in Bulgarien die Regionen um die Hauptstadt Sofia, am Schwarzen Meer und an den Außengrenzen.
Regierung ist um kurzfristige Fortschritte bemüht
Stanischew
bemängelte, dass ein "Medieninteresse im schlechten Sinne des Wortes" in den
vergangenen Monaten das Vertrauen in das Innenministerium untergraben habe.
Nach einer Reihe von Skandalen war Innenminister Rumen Petkow Mitte April
wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Vor dem nächsten Bericht der
EU-Kommission über Bulgarien zur Jahresmitte ist Sofia nun bemüht,
Fortschritte im Kampf gegen die organisierte Kriminalität vorzuweisen, den
Brüssel bisher als unzureichend erachtet. Bulgarien ist seit Anfang
vergangenen Jahres EU-Mitglied.