Vorzeige-Diplomat

Bush macht sich im Nahen Osten unbeliebt

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Bei der letzten Station seiner Nahost-Reise forderte der US-Präsident von den arabischen Ländern Reformen ein, was sie als unverschämt empfanden.

US-Präsident George W. Bush hat zum Abschluss seiner Nahost-Reise in Ägypten die arabischen Staats-und Regierungschefs brüskiert. Er mahnte politische Reformen im Gastgeberland ein und erklärte, in der Region müsse noch viel passieren, "damit das Licht der Freiheit leuchten kann". Arabische Politiker sprachen nach Bushs Rede von einer "Unverschämtheit".

Vorbild Afghanistan
In seiner Rede im Sinai-Badeort Sharm el-Sheikh nannte Bush Afghanistan, den Irak und die Türkei als Vorbilder für die arabischen Staaten. Die Türkei sei "eine wohlhabende Nation mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit und einer modernen Demokratie", sagte er. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki habe im Irak eine "multiethnische Demokratie" geschaffen.

Streit um Palästinenserstaat
Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak warnte den US-Präsidenten davor, den Palästinensern in den Friedensverhandlungen mit Israel zu große Zugeständnisse aufzuzwingen. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas brauche ein Abkommen, "das die Hoffnungen seines Volkes auch erfüllt", betonte Mubarak. Bush hatte wiederholt, dass die Grenzen eines palästinensischen Staates noch vor dem Ende seiner Amtszeit nächsten Jänner stehen sollten. Abbas war verstimmt nach Bushs Knesset-Auftritt am Donnerstag.

Pro-israelische Linie?
Laut Bushs Sicherheitsberater wollte der Präsident nur, dass die Weichen für einen palästinensische Staat vor dem Ende seiner Amtszeit gestellt würden. Außerdem habe er in Sharm el-Sheikh die gleiche "Vision für die Region" präsentiert wie vorige Woche vor dem israelischen Parlament in Jerusalem. Die Rede Bushs vor der Knesset hatte in der arabischen Welt für Unmut gesorgt, weil sie als einseitig pro-israelisch empfunden wurde.

Der US-Präsident forderte von den arabischen Staatschefs eine klare Haltung gegen das iranische Nuklearprogramm. "Wir würden die kommende Generation verraten, wenn wir erlaubten, dass der weltweit größte Unterstützer des Terrorismus die tödlichste Waffe der Welt in die Hand bekommt", meinte der mächtigste Mann der Welt.

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