Tradition

Dalai Lama findet Kruzifix gut

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Der buddhistische Geistliche findet es "wichtig, Traditionen beizubehalten."

Der Dalai Lama hat bei einem Besuch in Rom eine Lanze für das christliche Kruzifix gebrochen. Befragt nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), wonach Kreuze in einer staatlichen Schule in Italien die Meinungsfreiheit verletzten, zeigte das geistliche Oberhaupt der Tibeter wenig Verständnis: "Italien hat einen katholischen Hintergrund, und da es ist sehr wichtig, diese Tradition beizubehalten", sagte der Dalai Lama am Mittwoch. Er hielt sich für einen Weltparlamentarierkongress zu Tibet in Rom auf.

"Wenn ich fremde Länder besuche, dann betone ich immer, wie wichtig es für jeden ist, dass er seine eigenen Traditionen bewahrt", fügte der buddhistische Geistliche hinzu. Er hob die Gemeinsamkeiten in den Absichten und Zielen aller Religionen hervor und zeigte sich bereit, auch Papst Benedikt XVI. zu treffen. Er war zuvor vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Gianfranco Fini, empfangen worden, der sich mit Tibet solidarisch erklärte. Der Dalai Lama war zusammen mit dem US-Filmstar Richard Gere erschienen.

Bereits am Vortag hatte es der Dalai Lama in Bozen begrüßt, dass US-Präsident Barack Obama in Peking Menschenrechte auch für religiöse und ethnische Minderheiten eingefordert hatte. Obama forderte China auch auf, den Dialog mit Vertretern des Dalai Lama wieder aufzunehmen. Die autonome Region wird immer wieder von Protestaktionen gegen Chinas Führung erschüttert, die oftmals brutal niedergeschlagen werden.

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