Der Druck auf den Sudan wegen der Entsendung einer UN-Friedenstruppe in die Unruheregion Darfur ist am Rande des EU-Afrika-Gipfel in Portugal gewachsen.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und der portugiesische Regierungschef José Socrates brachten gegenüber Sudans Staatschef Omar al-Bashir am Samstag in Lissabon ihre Besorgnis zum Ausdruck, dass sich die Entsendung der UN-Truppe weiter verzögern könne, weil die Regierung in Khartum eine rasche Stationierung blockiere. Zuvor hatte bereits der Präsident der Afrikanischen Union (AU), Alpha Oumar Konaré, die unverzügliche Entsendung der UNAMID-Kräfte gefordert.
Die UN-Truppe hat auch Probleme bei der Materialbeschaffung. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon warnte am Donnerstag vor einem Scheitern der geplanten Friedensmission in Darfur, da noch immer 24 Transport- und Kampfhubschrauber fehlten. Die Mitgliedstaaten müssten ihren Worten Taten folgen lassen.
Die gemeinsame Mission von UNO und Afrikanischer Union (AU) in Darfur (UNAMID) soll im Jänner beginnen. 19.000 Soldaten, 6000 Polizeibeamte und 5500 zivile Kräfte sollen die bisher in Darfur stationierte AU-Truppe mit rund 7000 schlecht ausgerüsteten Soldaten ablösen. In Darfur im Westsudan kämpfen seit Februar 2003 Aufständische gegen regierungstreue Milizen. Nach UN-Schätzungen starben in dem Konflikt bisher mindestens 200.000 meist unbeteiligte Menschen, mehr als zwei Millionen Menschen ergriffen die Flucht.