Die US-Armee hat elf Aufständische Schiiten im Irak erschossen. 170 km südlich von Bagdadf feuerte die US-Luftwaffe auf die Stellungen.
US-Truppen im Irak haben am Donnerstag südöstlich von Bagdad eine Splittergruppe der pro-iranischen "Mahdi-Armee", der Miliz des radikalen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr, angegriffen und dabei elf Milizionäre getötet. Ob dieser Einsatz die innerschiitischen Zwistigkeiten verschärft und eine Auswirkung auf die sechsmonatige Waffenruhe hat, die Sadr im August ausgerufen hatte, war zunächst nicht klar. Nach US-Angaben ist diese Waffenruheerklärung einer der wesentlichen Gründe für den Rückgang der Gewalt in den vergangenen Monaten gewesen.
Terror-Organisation
Von den USA wird die "Mahdi-Armee" als eine
vom Iran gesteuerte terroristische Organisation eingestuft. Sie wird für
Folter, Entführung und Ermordung Hunderter von Sunniten verantwortlich
gemacht. Die Zahl der Mitglieder dieser Miliz wird auf bis zu 60.000
geschätzt. Sie hat vor allem bei den Schiiten in Bagdad und im Süden des
Landes und unter den ärmeren Bevölkerungsschichten großen Zulauf. Westliche
Experten hatten von einem geschickten Schachzug Sadrs gesprochen, der die
von ihm zugesagte vorübergehende Stillhalteperiode nütze, um seinen Einfluss
auf Kosten der schiitischen Eliten auszubauen. Die USA hatten dem Iran
vorgeworfen, die Befriedungsbemühungen im Irak durch verstärkte
Waffenlieferungen an Milizen gezielt zu torpedieren. Schiitische Gruppen wie
die "Mahdi-Armee" hätten wieder vermehrt Waffen, Munition und
Ausbildungshilfen aus dem Iran erhalten.
Bei einem Bombenanschlag auf einen Bus in Bagdad wurden am Donnerstag zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt.